Kreistag kommt künftig in Waiblingen zusammen
Der Sitzungssaal im Landratsamt des Rems-Murr-Kreises ist renoviert , modern und multifunktional. Bei der Einweihung warnt der Landrat vor Hass und Ausgrenzung.
Rems-Murr. Der neu sanierte Sitzungssaals sowie der Westflügel des Landratsamts am Alten Postplatz in Waiblingen sind offiziell eingeweiht worden. Nach einer mehrmonatigen Bauphase ist somit ein weiterer Meilenstein der Gesamtimmobilienkonzeption des Rems-Murr-Kreises geschafft. Der ursprünglich aus den 50er-Jahren stammende Sitzungssaal sowie sieben weitere Besprechungsräume im Gebäudetrakt im Westflügel erfüllen auch die Ziele in puncto Klimaneutralität, neue moderne Arbeitswelten und Multifunktionalität. Die Kosten des Projekts liegen bei rund 8,5 Millionen Euro. Im Saal stehen insgesamt 69 Sitzplätze mit Tischen zur Verfügung, auf der Empore können 16 Bürgerinnen und Bürger öffentliche Sitzungen verfolgen.
„Unser Sitzungssaal steht symbolisch für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, für Menschenwürde und unseren Rechts- und Sozialstaat. Wir stehen als Landkreis für ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander aller Menschen im Rems-Murr-Kreis ein“, betonte Landrat Richard Sigel bei der (Wieder-)Eröffnung des Sitzungssaals, den er als Herzstück der Landkreisverwaltung bezeichnete.
Er unterstrich, dass es selbstverständlich sachliche und kritische Auseinandersetzungen brauche, gerade im politischen Diskurs. Aber er betonte auch, wer die Grundregeln gesellschaftlichen Miteinanders infrage stelle, der gefährde die Demokratie und ein friedliches Miteinander. „Ausgrenzung, Hass auf Menschen mit Migrationsgeschichte und Remigrationspläne haben bei uns keinen Platz“, machte Sigel klar.
„Der Sitzungssaal ist ein Ort der Demokratie und Transparenz“
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Auch der Kreis beschäftige Menschen aus 26 Nationen in der Landkreisverwaltung und aus über 70 Ländern in seinen Rems-Murr-Kliniken. „Ohne diese Menschen wäre gerade im Bereich der Gesundheitsversorgung vieles nicht mehr leistbar.“
Zum Anlass jenes Tages schlug Sigel den Bogen: „Der Sitzungssaal ist ein Ort der Demokratie und Transparenz, der die Bürgerinnen und Bürger einlädt, sich zu informieren und zu beteiligen. Extremistischen und menschenfeindlichen Parolen geben wir hier aber keinen Raum“, positionierte sich der Landrat.
Neben der energetischen Sanierung und der brandschutztechnischen Ertüchtigung war ein weiteres wichtiges Ziel eine Multifunktionalität des Sitzungssaals und der Besprechungsräume. So können die Räume auch im Ernstfall dem Katastrophenschutz als neues und technisch modernes Lagezentrum dienen. „Der bisherige Stabsraum in den Kellerräumen am Alten Postplatz wurde dem nicht mehr gerecht. Er war schlecht belüftet und technisch veraltet“, erklärte Landrat Sigel. pm