Diskriminierung von Beschäftigten
Daimler Truck in Brasilien zu Millionenzahlung verurteilt
Mehrere Beschäftigte von Daimler Truck sollen in einem Werk in São Paulo diskriminiert worden sein. Ein brasilianisches Arbeitsgericht verurteilte den Fahrzeugbauer nach eigenen Angaben zu einer hohen Entschädigungszahlung.
Von red/AFP
In Brasilien hat ein Arbeitsgericht nach eigenen Angaben den deutschen Fahrzeugbauer Daimler Truck wegen Diskriminierung und Mobbing von Beschäftigten in seinem Werk im Bundesstaat São Paulo zu einer Entschädigungszahlung von umgerechnet rund 6,7 Millionen Euro verurteilt.
Das Gericht erklärte, Arbeiter der Fabrik in der südbrasilianischen Stadt Campinas, die eine Verletzung bei einem Arbeitsunfall erlitten hätten, seien bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz „erniedrigenden und entwürdigenden Situationen“ ausgesetzt gewesen, einschließlich rassistischer Diskriminierung.
Keine Einzelfälle
Gerichtsdokumenten zufolge wurden zwischen 2004 und 2019 mehrere Beschäftigte von Daimler Trucks größtem Teilevertriebs- und Logistikzentrums außerhalb Deutschlands nach dem Erleiden von Krankheiten oder Verletzungen am Arbeitsplatz diskriminiert. Nach der Genesung wurden sie bei Rückkehr an die Arbeit demnach „isoliert, auch physisch“. Sie seien als „abweichende Gruppe“ eingestuft und ihnen seien „Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltserhöhungen vorenthalten“ worden, hieß es weiter.
Das Gericht wies Angaben des Nutzfahrzeuge-Herstellers zurück, dass es sich um Einzelfälle gehandelt habe. Diese Erklärung des Unternehmens zu akzeptieren, würde einen „ernsthaften“ Rückschlag für die Arbeitnehmerrechte bedeuten, erklärte es.
Daimler Truck bestätigte die Meldung auf Nachfrage unserer Zeitung. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, wollte sich das Unternehmen aber nicht weiter dazu äußern.
Hinweis: In der ursprünglichen Meldung der AFP war von Mercedes-Benz die Rede. Die Nachrichtenagentur korrigierte sich später. Nicht Mercedes-Benz, sondern Daimler Truck wurde verurteilt.