Närrisches Treiben auf Auenwalds Straßen
Nach zwei Jahren Pause eröffnete die 1. Narrenzunft Auenwald am Samstagnachmittag die Umzugssaison. Etwa 80 Gruppen und zahlreiche Besucher kamen zum Nachtumzug nach Unterbrüden.

© Tobias Sellmaier
Tolle Stimmung beim Fasching: Viele Zuschauer und Mitwirkende zieht es beim Nachtumzug und Narrensprung der 1. Narrenzunft Auenwald auf die Straßen in Unterbrüden. Fotos: Tobias Sellmaier
Von Renate Florl
Auenwald. Pünktlich zu Beginn des Auenwalder Narrentreibens hört es am späten Samstagnachmittag auf zu regnen. So können die Regenschirme verstaut werden und die zahlreichen Besucher aus nah und fern haben einen freien Blick auf den leuchtend-bunten, abwechslungsreichen sowie manchmal auch schaurig-schönen Faschingsumzug mit über 80 Gastzünften und Guggenmusiken, die nach Auenwald gekommen sind. Es ist nach 2020 der zweite Nachtumzug in Unterbrüden; aufgrund der Einschränkungen durch die Coronapandemie musste der Umzug in den vergangenen Jahren ausfallen. Nun wurde er hervorragend organisiert von der Narrenzunft Auenwald, den sogenannten Schbiallombaschlotzern, die den Umzug am Samstag als Gastgeber auch eröffneten.
Und dann ist einiges geboten in den Straßen Auenwalds: Ein überaus langer und bunter Lindwurm zieht sich durch die Lippoldsweilerstraße. Da kommen die blinkenden Lichter und auch manch grell leuchtendes Auge an den Faschingsmasken der unzähligen Burg-, Schdoibruch-, Kelter-, Sud-, Schella-, Ruß-und noch viel mehr Hexen oder auch der Werwölfe gut zur Geltung.
Das Publikum wird in das bunte Treiben mit einbezogen
Aber auch ganz verschiedene Weingeister, Höllenwächter, Schaddawesa, Würmdal-Deifel und Schlossgeister ziehen vor und hinter den Besucherinnen und Besuchern vorbei und treiben Schabernack mit ihnen. Sehr gerne wird dabei „ganz unauffällig“ eine Handvoll Konfetti in die Jackenkragen des Publikums verteilt. Der Unterweissacher Carnevals-Club geht dagegen anders vor und richtet ab und zu sogar seine Konfettikanone auf das Publikum.
Aufgelockert wird das muntere Treiben immer wieder von fetziger Guggenmusik und natürlich auch von besonderen Einlagen der Gastzünfte. Die Murreder Henderwäldler lassen zum Beispiel immer wieder eindrucksvoll die Peitschen lautstark knallen und manche Hexen bilden bewundernswerte Pyramiden. Auch eine schnelle Karussellfahrt wird angeboten.
Die etwa 80 teilnehmenden Gruppen kommen nicht nur aus der näheren Umgebung – Musikverein Oberbrüden, Unterweissach, Backnang, Althütte, Oppenweiler, Sulzbach an der Murr, Murrhardt, Spiegelberg –, sondern sogar aus vielen weiter entfernten Orten in Baden-Württemberg und zum Teil sogar aus der Schweiz.
Impressionen vom Nachtumzug der Narrenzunft Auenwald
Zum zweiten Mal fand in Unterbrüden der Umzug der 1. Narrenzunft Auenwald statt. Über 80 Gruppen und zahlreiche Besucherinnen und Besucher zog es auf die Straßen Auenwalds. Damit ist die Umzugssaison der Karnevalsvereine in der Region eröffnet.
Es ist alles dabei: Lächelnde Gestalten, riesige klappernde Dämonen, furchterregende grässliche Masken, doch auch liebenswerte Gardemädchen bereichern den kurzweiligen Fasnetsumzug. Immer wieder werden die Tanzgarden singend aufgefordert, für die Zuschauer zu tanzen.
Die Moderation des schwäbisch-alemannischen Narrentreibens liegt in den Händen der beiden Zunftmitglieder Carmen Eisele und Marc Schlichenmaier. Jede teilnehmende Gruppe wird mit ihrem Namen und natürlich auch mit ihrem speziellen Narrenruf willkommen geheißen. In den beiden vergangenen Jahren, in denen keine Umzüge stattfinden konnten, hat der rund 50 Mitglieder starke Verein aus Auenwald trotzdem mit vielen anderen Zünften Kontakt gehalten und sie teilweise auch persönlich besucht.
Das Feiern verlagert sich von der Straße in die Auenwaldhalle
Natürlich wird beim Umzug nicht nur Schabernack getrieben, sondern es werden auch Süßigkeiten verteilt. Einige erfahrene Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern haben sich vorbereitet und gleich Taschen für die Süßigkeiten mitgebracht. Und sie werden nicht enttäuscht. Mehr als zwei Stunden lang geht das muntere Treiben – und es bleibt die ganze Zeit über von oben her trocken. Für die Aktiven geht das Feiern anschließend in und um die Auenwaldhalle weiter. Die meisten Besucher werden wohl unfreiwillig ein Andenken an das närrische Vergnügen mit nach Hause genommen haben und mit einem Schmunzeln ihre restlichen Konfettischnipsel in den Haaren und der Kleidung entdecken.
Bildergalerie Weitere Impressionen des Nachtumzugs in Auenwald gibt es online auf unserer Website unter www.bkz.de.