Nerviger Stau auf der B14 in Oppenweiler

Autofahrer stehen seit Tagen bis zu einer Stunde vor der Baustellenampel. Der Grund: Gas- und Trinkwasserleitungen werden verlegt. Dazu ist die Ortsdurchfahrt auf einer Länge von 50 Metern einseitig gesperrt. Die Tiefbauarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende kommender Woche.

Auto an Auto an Auto. Derzeit müssen Verkehrsteilnehmer viel Geduld aufbringen, wenn sie durch Oppenweiler fahren. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Auto an Auto an Auto. Derzeit müssen Verkehrsteilnehmer viel Geduld aufbringen, wenn sie durch Oppenweiler fahren. Foto: Alexander Becher

Von Florian Muhl

Oppenweiler. Ein Stau ist immer nervig. Besonders wenn man selbst mit dem Auto drinsteht und es auch eilig hat. Seit Montag sind Tiefbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt von Oppenweiler angesagt. Gas- und Trinkwasserleitungen müssen im Ort verlegt werden. Deshalb ist die B14 auf einer Länge von rund 50 Metern halbseitig gesperrt. Den Verkehr regelt eine Baustellenampel. Und das führt eben zu den Verkehrsbehinderungen, über die sich zahlreiche Autofahrerinnen und Autofahrer aufregen.

„Meine Kunden müssen grundsätzlich 15 bis 20 Minuten mehr Zeit einplanen für die Anfahrt zu mir. Das ist eine Katastrophe“, sagt Gabi Geier, die ihr Fotostudio in der Hermannstraße in Oppenweiler betreibt. „Ich bin selbst am Freitag von Schwäbisch Hall zurückgekommen, da stand ich schon ab Sulzbach Shell-Tankstelle.“ Und aus Richtung Backnang von einem Arzttermin kommend habe sie gestern bereits in Strümpfelbach im Stau gestanden. „Da habe ich bestimmt sechs Ampelphasen abwarten müssen, bis ich daheim war“, berichtet Gabi Geier auf Anfrage unserer Zeitung. Ähnliche Erfahrungen hat auch Alexander Munz gemacht. „Unsere Gäste kommen entweder verspätet oder einige von Backnang auch gar nicht“, so die Erfahrungen des Wirts des Restaurants Einhorn.

Wer’s nicht weiß, der steht im Stau, so weit das Auge reicht

Taxifahrer meiden mittlerweile die Fahrt durch Oppenweiler. „Wir sind von den Bauarbeiten überrascht worden“, sagt Martina Görlich vom Taxi Dzieciol in Backnang. „Der erste Fahrer, der von uns da reingefahren ist, der hat’s uns dann weitergegeben.“ Seitdem sind die Autos des Backnanger Taxiunternehmens auf Nebenstraßen unterwegs. „Aber wer’s nicht weiß, der steht halt im Stau, so weit das Auge reicht, das ist natürlich Wahnsinn.“ Martina Görlich zeigt aber auch Verständnis: „Viele Möglichkeiten gibt’s halt nicht auf dieser Strecke. Und irgendwie müssen sie halt ihre Baustellen machen.“

Verstärkt wird das Problem durch die beiden Ampelanlagen, der regulären im Bereich Unterstaigacker und der nur knapp 300 Meter entfernten im Bereich der Jet-Tankstelle. Und die beiden sind nicht synchronisiert, das heißt nicht aufeinander abgestimmt. Sonst für Bauangelegenheiten zuständig, wenn es um Bundesstraßen geht, ist das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart diesmal nicht verantwortlich für die Verkehrsregelung. „Das macht die Gemeinde“, sagt eine RP-Sprecherin auf Anfrage.

Lkw-Fahrer verstärken die Behinderungen

„Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens kommt es durch die halbseitige Sperrung und die Ampelregelung zum Rückstau“, erklärt Franz Tingler. „Aber das hatten wir schon öfters auf der B14 und das war immer wieder so. Wir haben versucht, die Bauarbeiten diesmal auf die Herbstferien zu legen“, sagt der Mitarbeiter des Bauamts Oppenweiler, Sachgebiet Technik. „Wir dachten, das wird vom Verkehr her weniger, aber wir haben doch sehr viele Verkehrsteilnehmer und überwiegend Lastwagen.“ Wie es kommende Woche sein wird, wenn keine Schulferien mehr sind, kann er nicht einschätzen, sagt Tingler. „Es kommt tatsächlich auf den Lastverkehr an.“ Viele Lkw-Fahrer würden versuchen, umzudrehen, wenn sie den Stau entdecken. Dann würden sie die Sache aber nur noch schlimmer machen. „In Zell versuchen Lkw-Fahrer, einen Umweg zu finden, und folgen irgendwelchen Navi-Empfehlungen. Dadurch werden die Behinderungen aber nur noch schlimmer als sie schon sind.“

Laut Planung sollen die Bauarbeiten Ende kommender Woche beendet sein. Wird dieser Termin eingehalten? „Laut Baufortschritt ja, wir sind im Zeitplan“, sagt der Bauamtsmitarbeiter, der bestätigt, dass die Firma, die mit den Tiefbauarbeiten betraut ist, auch für die Ampelregelung zuständig ist.

Franz Tingler selbst ist auch ein Betroffener, denn er fährt jeden Morgen aus Richtung Backnang nach Oppenweiler. „Da funktioniert die Regelung eigentlich ganz gut.“ Es könne aber sein, dass, wenn jemand aus der Hermannstraße herausfahren möchte, sich die Ampelschaltung etwas verändere. Aber das sei eher selten der Fall.

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Erstellt:
3. November 2023, 06:00 Uhr

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