Ökologie und Wirtschaft verbinden

Fabian Schüle will Bürgermeister der Gemeinde Allmersbach im Tal werden und somit die Nachfolge von Amtsinhaber Ralf Wörner antreten. Der 33-jährige Bewerber nennt nicht zuletzt seine berufliche Erfahrung in der Wirtschaft als Qualifikationsmerkmal.

Fabian Schüle stammt aus dem Raum Schwäbisch Hall und lebt derzeit in Stuttgart. Als nächste Station seines Lebens peilt er Allmersbach im Tal an, wo er Bürgermeister werden will.  Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Fabian Schüle stammt aus dem Raum Schwäbisch Hall und lebt derzeit in Stuttgart. Als nächste Station seines Lebens peilt er Allmersbach im Tal an, wo er Bürgermeister werden will. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

ALLMERSBACH IM TAL/STUTTGART. Frischer Wind und ein unverbrauchter Blick von außen: Das sind nur zwei der Attribute, mit denen Fabian Schüle am 21. Februar bei der Bürgermeisterwahl in Allmersbach im Tal punkten will. Auch seine Entscheidungskraft und Sozialkompetenz qualifiziere ihn für das Amt des Schultes, sagt er. Dass er bislang noch ein ziemlich unbekanntes Gesicht in der Doppelortgemeinde ist, nimmt der 33-Jährige sportlich. „Ich bin proaktiv unterwegs“, sagt er. Das heißt konkret: Derzeit führt er viele Telefonate, spricht mit den Vorstandsmitgliedern der Allmersbacher Vereine, redet mit den Mitgliedern der politischen Gremien, hat verschiedene Meetings als Videoschaltung via Internet geplant und will sich so ein umfassendes Bild von der Kommune und den Gegebenheiten dort machen.

Coronabedingt kann er nicht den üblichen Weg eines kommunalen Wahlkämpfers gehen und durch den Ort tingeln, um mit den Menschen an der Haustür ins Gespräch zu kommen und sich und seine Vorstellungen zu präsentieren. Per E-Mail (siehe Infokasten) ist er dennoch immer erreichbar für die Wünsche und Fragen der Bürger in Allmersbach und Heutensbach. „Ich schreibe oder rufe dann zurück oder wir vereinbaren einen Termin“, so Schüle.

Wenn die Menschen das wollen und das Wetter es zulässt, hofft er dennoch darauf, dass sich noch die Gelegenheit für das eine oder andere persönliche Gespräch am Gartenzaun ergibt. Einer Partei gehört Schüle nicht an. „Nicht zu weit rechts, nicht zu weit links und pro-europäisch“, skizziert er seine politische Haltung. Das würde auch gut mit den beiden politischen Fraktionen im Allmersbacher Gemeinderat harmonieren, die ja auch keine parteipolitisch verhärteten Fronten bildeten, sondern durch viele Schnittpunkte in ihren Auffassungen auf Konsens in den Entscheidungen hinarbeiteten, meint er.

Der Ökologie will Fabian Schüle ebenso Genüge tun wie der Wirtschaft als treibender Kraft.

Das Ökologische ist ihm aber jedenfalls sehr wichtig. Globale Probleme im Bereich Klima und Umwelt seien mittlerweile auch in kleinen Kommunen bis hin zum einzelnen Bürger spürbar und entsprechend nicht aus dem Auge zu verlieren. Indessen weiß Schüle auch: „Ohne die Wirtschaft funktioniert nichts. Sie ist der treibende Motor unserer Gesellschaft-“ Den Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie hinzubekommen und die Bürger dabei mitzunehmen, sei die Aufgabe einer guten Politik, so Schüle.

Hier sieht er seine große Stärke. Er kenne die Belange der freien Wirtschaft und habe den Vorteil, zu verstehen, was die Unternehmen wollen. Deren Wachstum komme auch der Kommune zugute, in denen sie ansässig sind: „Die Gewerbesteuer ist die größte Einnahmequelle der Gemeinden. Dafür muss man was tun.“ Dass er keine Verwaltungserfahrung hat, sieht Schüle nicht als Nachteil. Es gebe heutzutage viele Bürgermeister, die einen guten Job machen, ohne eine Verwaltungsausbildung genossen zu haben, betont er.

„Das kann sogar ein Vorteil sein“, ist seine Auffassung. Zumal er in Themenfeldern wie etwa Investition und Finanzierung sowie Controlling, mit denen er im Rahmen seines Studiums an der Universität Hohenheim befasst war, durchaus Überschneidungen zu den Lehrinhalten des Public Management, also eines Studiums im Bereich öffentliche Verwaltung, sieht. Sollte die Wahl am 21. Februar zu seinen Gunsten ausgehen, dann will Schüle nach Allmersbach ziehen – mit seiner Verlobten, die aus Kaisersbach stammt und viele Verwandte in Althütte hat. Dazu haben sich die beiden auch schon auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt umgesehen und festgestellt: Es ist nicht einfach, in und um Allmersbach etwas Passendes zu finden.

Und damit ist Schüle auch schon mitten in den Befindlichkeiten der Gemeinde angekommen, deren oberster Bürger er werden möchte. Schaffung von Wohnraum, anstehende Bauprojekte, belastender Durchgangsverkehr, die Parkraumsituation – an Themen, die beackert werden wollen, mangelt es in Allmersbach nicht. Die geografischen Grenzen und die Tallage von Allmersbach und Heutensbach sind Schüle bewusst, auch dass Projekte mitunter an Grundstückseignern scheitern können, die sich eventuell nicht kooperativ zeigen. Dennoch ist er überzeugt, dass sich beispielsweise auch im Heutensbacher Ortskern etwas machen lässt.

Schließlich seien die Ortskerne der beiden Ortschaften die zentralen Punkte, an denen die Menschen zusammenkommen. „Der Löwen in Heutensbach ist als Aushängeschild der Gemeinde überregional bekannt. Mit einem Wochenmarkt zum Beispiel könnte man bestimmt noch mehr Flair erzielen“, so der studierte Agrarfachwirt. Nach seinen Hobbys befragt, kommt Schüle auf seine Leidenschaft fürs Handwerken zu sprechen. „Ein Haus ohne einen kleinen Schuppen, in dem ich an Möbeln arbeite oder an meinem VW LT schraube, kann ich mir nicht vorstellen“, sagt er. Mit seinem Camper ist er ebenso gerne in Deutschland wie im benachbarten Ausland unterwegs sowie in südosteuropäischen Gefilden. Seinem Hang, in der Natur unterwegs zu sein, werde er in der Allmersbacher Region nicht abschwören müssen, sagt er. Am besten abschalten kann er übrigens beim Holzmachen – den Motorsägenführerschein hat er in der Tasche.

Auf die tatkräftige und moralische Unterstützung seiner Freunde und insbesondere seiner Familie kann Schüle zwar zählen, wie er versichert. Auf das Aufhängen von Wahlplakaten wird er aber dennoch verzichten.

Fabian Schüle

Fabian Schüle ist 33 Jahre alt und wuchs mit Eltern, Großeltern und fünf Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Hof in der Gemeinde Bühlerzell im Landkreis Schwäbisch Hall auf.

In seiner Jugend war er Ministrant und spielte jahrelang Flügelhorn in einer Musikkapelle.

Nach der Realschule machte er eine Ausbildung zum Bauzeichner bei der Stadt Schwäbisch Hall.

Anschließend absolvierte er erfolgreich ein Bachelor- und Masterstudium im Agrarbereich an der Universität Hohenheim und vertiefte sein Wissen im Bereich Wirtschaftswissenschaft und Betriebswirtschaft.

Er ist ledig, hat keine Kinder und lebt aktuell mit seiner Verlobten aus Kaisersbach in Stuttgart.

Sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, will er mit ihr in die Gemeinde Allmersbach im Tal ziehen.

Schüle arbeitet in Stuttgart für eine Erzeugerorganisation für Arznei- und Gewürzkräuter.

Der studierte Agrarwirt tritt als parteiloser Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Allmersbach im Tal an.

Wer sich mit Fabian Schüle in Verbindung setzen möchte, kann dies per E-Mail an schuele.allmersbach@gmail.com tun.

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Erstellt:
6. Februar 2021, 11:30 Uhr

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