Parkplätze statt Güterschuppen
Abbruch des Schuppens und Interimsparkplätze beim Backnanger Bahnhof kosten 300000 Euro

© Peter Wolf
Von Matthias Nothstein
BACKNANG. Bei zwei Enthaltungen haben die Ausschüsse Technik und Umwelt sowie Verwaltung und Finanzen in ihrer gemeinsamen Sitzung den Abbruch des Güterschuppens und die Herstellung von provisorischen Parkplätzen beschlossen. Während der Abbruch 250000 Euro kosten soll, sind für die Interimsparkplätze 50000 Euro fällig. Die Grünen-Stadträte Willy Härtner und Rainer Lachenmaier enthielten sich ihrer Stimme. Härtner erklärte: „Wir tun uns schwer mit dem Abbruch des Güterschuppens, wir hängen an diesem Bauwerk.“ Dass Härtner nicht sogar dagegengestimmt hat, hängt damit zusammen, dass er auch der Realisierung der Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof nicht entgegenstehen möchte. Allerdings hatte der Stadtrat noch eine weitere Sorge. Er befürchtete, dass der provisorische Parkplatz zur Dauereinrichtung werden könnte. Er erklärte deshalb: „Wir stimmen nur zu, wenn der Parkplatz nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag bleibt.“ Härtner erklärte ferner, man solle nicht zu viel für den Individualverkehr machen. Oberbürgermeister Frank Nopper konnte den Stadtrat beruhigen: „Es ist nicht nur unsere Hoffnung, sondern unser erklärter Wunsch und Wille, dass es mit dem Weiterbau zügig vorangeht.“ Auch Gerhard Ketterer (CDU) relativierte: „Das liegt am Gemeinderat, dass das Provisorium nicht zu lange bleibt.“ Auch er hob auf die Vorteile ab, die ein vorgezogener Abbruch des Schuppens mit sich bringen würde. So könnten laut Stadtbauamtsleiter Hans Bruss etwa 37 Stellplätze und zusätzliche Taxistellplätze angelegt und weitere Fahrradboxen eingerichtet werden. Derzeit sei die Stadt in der näheren Abstimmung mit der Bahn. So muss selbstverständlich während des Abbruchs die Sicherheit der Oberleitung und am Gleis 1 gewährleistet werden. Der Abbruch soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Dazu muss die Obere Bahnhofstraße halbseitig gesperrt werden. Um insbesondere die Behinderungen der Schülerbeförderung möglichst gering zu halten, soll der Abbruch in den Sommerferien erfolgen.
Pia Täpsi-Kleinpeter (SPD) regte zur Optimierung des Verkehrs beziehungsweise zu dessen geringstmöglicher Beeinträchtigung an, die geplante Baustelle in rund 200 Metern Entfernung gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Bei dieser Baustelle handelt es sich um die Verlegung der Kanalisation aus dem ehemaligen Feuchtareal und der Maubacher Straße in Richtung Adenauerplatz. Die bisherigen Kanäle sind – nachdem viele neue Wohngebiete angeschlossen wurden – hydraulisch überlastet. Doch Bruss musste Täpsi-Kleinpeter enttäuschen, es ist ihm zufolge aus technischen Gründen nicht möglich, die beiden Baustellen gleichzeitig abzuwickeln. So kommt es bei der Verlegung der Kanalisation zu weiteren Straßensperrungen. Zudem werde dieses Projekt erst im nächsten Jahr in Angriff genommen. Was allerdings laut Bruss möglich wäre, ist zum selben Zeitpunkt der Abriss der alten Gebäude der Schlosserei Schwarz entlang der Eugen-Adolff-Straße. Allerdings sei dies eine private Baumaßnahme, weshalb Bruss keine näheren Details nennen konnte.
Armin Dobler (SPD) wollte von der Verwaltung wissen, ob sich die 50000 Euro für das Anlegen des Parkplatzes unter Umständen über die Parkgebühren refinanzieren lassen. Aber Baudezernent Stefan Setzer machte Dobler wenig Hoffnung: „Von einer Refinanzierung der Kosten werden wir weit entfernt sein. Aber etwas wird hängen bleiben.“