Parkplatz der Kelter wird nicht saniert
Trotz eines vergleichsweise preiswerten Angebots entscheidet sich der Aspacher Gemeinderat gegen das Vorhaben.

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Der Parkplatz an der historischen Kelter in Kleinaspach weist zahlreiche Schäden auf. Foto: A. Becher
Von Lorena Greppo
Aspach. Denkbar knapp fiel die Abstimmung im Aspacher Gemeinderat darüber aus, ob nun im Anschluss an die Sanierung der Winzerstraße auch der Park- und Hofplatz um die Kelter in Kleinaspach auf Vordermann gebracht werden soll: Acht der anwesenden Räte stimmten dafür, acht dagegen, die Bürgermeisterin enthielt sich. Was bedeutet das? Auch die Verwaltungsriege wusste auf Anhieb keine Antwort und musste nachschlagen. Kurz darauf stand fest: Bei Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt. Warum sich Sabine Welte-Hauff nicht positioniert hat, wollte Andrea Schünzel (SPD/Aspacher Demokraten) daraufhin wissen. Die Rathauschefin gab zur Antwort, in ihrer Abwägung hätten weder die Argumente für wie auch gegen das Vorhaben eindeutig überwogen. Sie sei verpflichtet gewesen, das Angebot, welches die Gemeinde von der Baufirma erhalten hatte, an den Gemeinderat weiterzugeben. Das bedeute nicht, dass sie darauf dränge, es im Gremium durchzusetzen.
Das Angebot der Baufirma beläuft sich auf 136000 Euro
Das Angebot, hatte Uwe Kugler aus dem Bauamt den Gemeinderäten klargemacht, sei preislich gesehen ein Schnäppchen – „aber es sind dennoch 136000 Euro“. Dass bei der Abfuhr des Materials pro Tonne 39 Cent berechnet wurden, sei weit unter dem üblichen Wert. „Es ist fast unmöglich, so einen Preis zu bekommen. So günstig wie jetzt werden wir das Angebot nicht mehr kriegen.“ Weil die Baufirma mit der Sanierung der Winzerstraße ab der Allmersbacher Straße bis zur Kreuzung Vorderföhrenberg/Steinhausen/Nassach beauftragt wurde, hatte diese angeboten, den 1700 Quadratmeter großen Parkplatz vor der Kelter gleich mit zu richten.
Auch zeigte Kugler auf, warum eine Sanierung aus seiner Sicht ratsam sei. „Der Kelterparkplatz ist immer nur geflickt worden, wir haben gar keinen festen Untergrund.“ Auf Bildern, die er dem Gremium präsentierte, waren zahlreiche Schlaglöcher zu sehen. Im Winter, führte er aus, bestehe hier Glättegefahr. Auch die Bürgermeisterin bestärkte die Argumente Kuglers: „Dieser Platz ist sehr marode.“ Saniere man ihn jetzt nicht, so werde das Vorhaben in den kommenden Jahren wieder auf den Tisch kommen. „Es ist dann aufgeschoben, aber noch nicht erledigt.“ Und sie brachte noch einen weiteren Aspekt zur Sprache: „Wenn wir an nächstes Jahr denken, an unser Gemeindejubiläum, dann haben wir dort einiges vor. Da wäre es gut, wir hätten keine solchen Stolperstellen.“
Begeisterung für das Projekt wollte bei den Gemeinderäten hingegen nicht so richtig aufkommen. „Ich habe dabei Bauchweh“, räumte Wolfgang Schopf (SPD/Aspacher Demokraten) ein. Der Beschluss für die Erweiterung der Conrad-Weiser-Schule sei noch nicht gefasst. „Jetzt noch so einen Betrag auszugeben, wenn man weiß, dass wir in der Schule Millionen investieren werden, halte ich nicht für ratsam.“ Auch Joachim Goller (FWA) war nicht überzeugt. „Wir haben wichtigere Baustellen“, befand er. Zumal man ja noch gar nicht wisse, wie und wo genau das Gemeindejubiläum gefeiert wird. Er plädierte dafür, lieber in die Gebäude selbst zu investieren, und schloss die Kelter in Allmersbach am Weinberg in seine Überlegungen ein.
Peter Hanisch (CDU/Bürgerliche Wählerliste) warf die Frage auf, inwiefern die NOW für eventuelle Sanierungsarbeiten mit herangezogen werden könne. Schließlich, merkte er an, seien im Zuge von deren Bauarbeiten einige Schäden in besagtem Areal entstanden. Dass der Parkplatz marode ist, bestätigte er und gab zu bedenken: „Die Kelter wird viel von auswärtigen Besuchern angefahren. Insofern ist der Platz ein kleines Aushängeschild der Gemeinde.“
Im Endeffekt überwogen im Gremium die Zweifel, weswegen sich keine Mehrheit für die Sanierung fand.