Reparaturcafé steht in den Startlöchern

Nach mehr als einem Jahr hat die Lokale-Agenda-Gruppe Oppenweiler einen Raum gefunden und bereitet das Projekt derzeit vor

In Burgstetten gibt es bereits ein Reparatur-Café. Nun soll auch in Oppenweiler eine solche Einrichtung die Türen öffnen.

© Pressefotografie Alexander Beche

In Burgstetten gibt es bereits ein Reparatur-Café. Nun soll auch in Oppenweiler eine solche Einrichtung die Türen öffnen.

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Vor mehr als einem Jahr schon hat die Lokale-Agenda-Gruppe die Idee vorgebracht, in Oppenweiler ein Reparaturcafé anzubieten. Indem man Kleinreparaturen an Dingen vornimmt, die zu schade zum Wegwerfen sind, wird Müll vermieden. Das entspricht dem Konzept der nachhaltigen Entwicklung, das die Gruppe sich zum Ziel gesetzt hat. Im Mitteilungsblatt hatte man also nach Helfern und Bastlern gesucht, „da hatten sich schon 15 Leute gemeldet“, erzählt Meiken Schönefeld, die Sprecherin der Lokalen Agenda. Und obwohl der Vorschlag auch bei der Gemeindeverwaltung gut ankam, war man dort verhalten, was die Realisierung angeht. Denn die Gruppe hatte ein Problem: Es fehlte ein geeigneter Raum. Schnell war man mit den Überlegungen bei der Murrtalschule angelangt. Diese hatte, seit sie nur noch eine Grundschule beherbergt, Kapazitäten frei. Zudem gibt es dort einen Werkraum. Doch da derzeit die Arbeiten für den Neubau des Kindergartens Burgblick laufen, sind im Gebäude vorübergehend auch die Kindergartenkinder untergebracht. Deshalb, so Bürgermeister Bernhard Bühler, habe er der Lokalen-Agenda-Gruppe nicht zusagen können. „Ich wollte den Schulleiter, der unter seinem Dach sowieso schon ordentlich Umtrieb hat, nicht noch zusätzlich belasten“, erklärt er.

Dafür hatte Meiken Schönefeld auch Verständnis. Man hielt sich mit öffentlichen Forderungen zurück, suchte stattdessen das Gespräch mit der Gemeindeverwaltung. „Wir haben uns gemeinsam nach Alternativen umgeschaut“, erzählt Schönefeld. Als einmal Räume in Aussicht standen, habe die Agendagruppe den Kürzeren gezogen, weil auch das DRK Platz gebraucht habe, sagt sie. „Für uns war aber klar: Solange wir keinen Raum haben, brauchen wir nicht mit dem Projekt anfangen.“ Nachdem der erste Trubel nach dem Umzug der Kindergartenkinder sich gelegt hatte, habe man noch einmal das Gespräch mit der Schulleitung gesucht. Und dieses Mal wurde der Langmut belohnt: Das Reparaturcafé bekommt den Werkraum in der Murrtalschule zur Verfügung gestellt.

Obwohl damit die erste und wahrscheinlich größte Hürde genommen ist, wird es wohl noch ein paar Monate dauern, bis das Reparaturcafé auch wirklich starten kann, denn in puncto Organisation sei noch einiges zu tun, erklärt Schönefeld. „Das braucht einen gewissen Vorlauf, denn es muss geregelt sein, wer welche Aufgaben übernimmt.“ Es gehe nicht nur darum, die Fachleute zu finden, die den Besuchern bei Reparaturen helfen. Zuerst einmal haben Aktive der Agendagruppe das Inventar im Werkraum der Murrtalschule begutachtet, sodass nun besprochen werden kann, was eventuell noch angeschafft werden muss.

Weitere Helfer und Bastler sind gerne gesehen

Dann sei da natürlich auch noch ein gewisser bürokratischer Aufwand vonnöten. „Wir wollen ein Formular ausarbeiten, das zum einen den Haftungsausschluss regelt und in dem die Besucher auch eintragen können, was genau kaputt ist und repariert werden soll“, erklärt die Agenda-Sprecherin. Zudem werde eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen bereitgestellt – schließlich soll die Veranstaltung dem Begriff „Café“ gerecht werden. Meiken Schönefeld ist besonders wichtig, dass Besucher sich willkommen fühlen. „Ein freundlicher Empfang ist ein wesentlicher Bestandteil der Einrichtung“, findet sie.

Noch hat die Lokale-Agenda-Gruppe nicht festgelegt, welche Arbeiten sie im Reparaturcafé anbieten will. Das hängt stark davon ab, welche Fachleute sich dafür finden. Einige Elektrotechniker hätten sich bereits gemeldet, auch ein Schreiner habe seine Hilfe zugesagt. „Natürlich ist ein breites Spektrum an Leistungen möglich“, weiß Schönefeld. Aber der Ansatz der Gruppe sei es, sich auf das zu beschränken, was die Aktiven auch wirklich können, und den Rest den Profis zu überlassen. Denn man wolle auch den örtlichen Betrieben nicht die Kunden wegnehmen. Das betreffe beispielsweise die Fahrradreparatur. „Wir müssen erst einmal ausloten, auf welchen Tätigkeitsfeldern es einen Bedarf gibt.“ Womöglich wird auch nicht bei jedem Reparaturcafé, für das ein monatlicher Turnus angedacht ist, auch alles angeboten werden. Das hänge immer davon ab, welcher Helfer an welchem Termin zur Verfügung steht. Bisher ist der Donnerstagnachmittag als Termin vorgesehen.

Weitere Helfer seien gern gesehen, so Schönefeld. Gerade in den Bereichen Holz- und Kleinmöbelreparatur sowie IT – also beispielsweise dem Einrichten von Smartphones – könne die Gruppe noch Verstärkung brauchen.

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Erstellt:
19. März 2019, 06:00 Uhr

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