Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Mit dem Auftaktlied des Musikvereins Unterweissach startet der Sommerempfang in der Seeguthalle in Cottenweiler – und zwar so prompt, dass einige Besucherinnen und Besucher kurz zusammenzucken. Das Orchester sorgt für Ordnung im Saal, die Stuhlreihen füllen sich. Bürgermeister Daniel Bogner steht gut gelaunt neben den in Trachten gekleideten Musikerinnen und Musikern am Pult und wartet auf seinen Einsatz, während Dirigent Stefan Eitel seinen Taktstock schwingt.

Dass die Veranstaltung nicht wie geplant rund ums Rathaus, sondern in der Mehrzweckhalle des Bildungszentrums Weissacher Tal (Bize) stattfindet, ist dem Wetter geschuldet. „Aufgrund der angekündigten Regenfälle haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, den Empfang zu verlegen“, erklärt Daniel Bogner. „Wir wollten keine Wasserschlacht riskieren.“ Es ist der erste Sommerempfang, den der seit Juni 2022 im Amt befindliche Rathauschef miterlebt. 2019 fand der vorherige statt. Die Pandemie und der Wechsel an der Rathausspitze haben eine längere Pause nach sich gezogen. Dafür sind an diesem Abend viele Personen aus der Kommunalpolitik und dem öffentlichen Leben im Landkreis gekommen. Die Liste derer, die Daniel Bogner namentlich hervorhebt, ist so lang, dass sogar die Musikerinnen und Musiker auf der Bühne nach ein paar Minuten schmunzeln müssen.

Viele Projekte sind auf den Weg gebracht

Nach einer musikalischen Einlage lässt der Rathauschef das vergangene Jahr Revue passieren. Im Juli 2023 wurde der Tälestreff wieder auf die Beine gestellt, der Biodiversitätspfad eingeweiht. Im September folgte die Eröffnung des Spielplatzes Auenpark. „Der zweite Bauabschnitt wurde erst kürzlich im Gemeinderat vergeben“, teilt Daniel Bogner mit. Zudem wurde die frisch sanierte Talstraße in Oberweissach der Bürgerschaft übergeben, die Sanierung der Grundschule Oberweissach auf den Weg sowie die Digitalisierung der Grundschule Unterweissach vorangebracht. In Unterweissach soll der Schulhof noch in diesem Jahr deutlich aufgewertet werden, „aus einer Betonwüste soll schattenspendendes Grün werden“, so Daniel Bogner.

Er fährt fort mit der Fleckaschau, die im April dieses Jahres zahlreiche Besucherinnen und Besucher nach Unterweissach gelockt hat, und der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens Gruppenbach in Cottenweiler, das vor vier Wochen seine Feuer- beziehungsweise Regentaufe überstanden hat. Der Starkregen Anfang Juni habe gezeigt, wie wichtig eine gut ausgestattete Feuerwehr sei, sagt Daniel Bogner: „Deshalb freut es mich, dass der Gemeinderat zu Beginn dieses Jahres den Anbau des Feuerwehrgerätehauses auf den Weg gebracht hat.“ Finanziell sei das zwar ein großer Brocken für die Gemeinde, aber auch ein notwendiger, so der Bürgermeister. Auch der barrierefreie Umbau des Rathauses wird die Gemeinde Millionen kosten, Baubeginn soll ebenfalls im Sommer sein.

Der Bürgermeister hebt die Vorzüge der Gemeinde hervor

Ein Lob auf die Heimatgemeinde darf selbstverständlich nicht fehlen und so betont der Rathauschef, wie viel Weissach zu bieten habe. Von der Kleinkindbetreuung bis zur Schulausbildung im Bize sei man sehr gut aufgestellt. Es gebe zahlreiche Sport- und Kulturangebote. „Und wir haben ein überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement“, betont der Schultes. „Weissach im Tal ist keine Schlafstadt. Man fühlt sich als Weissacher rundum wohl.“

Das kann Ian Schölzel bestätigen. Der ehemalige Weissacher Bürgermeister und jetzige Landrat des Hohenlohekreises wohnt noch immer in Weissach. Er darf kurz zu Daniel Bogner auf die Bühne. Das fühle sich fast an wie ein Heimspiel, sagt er.

Es folgt ein Medley des Musikvereins aus Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“ und „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“. Zu guter Letzt plaudert Daniel Bogner mit Landrat Richard Sigel und den Schwäbischen Waldfeen Lea und Mya Schuler noch eine Weile über die schöne Heimat mit ihren Streuobstwiesen und Wäldern sowie das Thema Ehrenamt. „Das ehrenamtliche Engagement ist essenziell für unsere Gesellschaft“, betont Mya Schuler. „Und gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es nicht selbstverständlich“, fügt ihre Schwester Lea hinzu.

Star des Abends sind aber weder die grün gewandeten Zwillinge noch die zwei Landräte. Daniel Bogners einjähriger Sohn Finn, der wieder und wieder in Richtung Bühne stapft, strahlend an den daran befestigten weiß-blauen Wipfeln zupft oder versucht, zu seinem Papa hochzukommen, zaubert vielen im Publikum ein Lächeln ins Gesicht.

Für Freude sorgt auch die „Weissach-Hymne“, mit der der Musikverein die Gäste ins Foyer entlässt. Dort warten bereits die Mitglieder des SVU Tennis und SVU Fußball mit Speisen und Getränken. Es ist Zeit für den lockeren Teil des Abends, das Gesellige. Bis der letzte Regenschirm vom Haken genommen wird, ist es draußen längst dunkel.