Sternsinger im Raum Backnang stärken Kinderrechte
Kinder, Jugendliche und ihre erwachsenen Begleiter sammeln im Altdekanat Backnang über mehrere Tage hinweg über 47000 Euro – dies ist ein Rekordergebnis. Besuche am Krankenbett und in einem Trauerhaus gehören zu den Erfahrungen.

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Zwei Gruppen aus Großaspach waren Teil des Empfangs im Waiblinger Landratsamt, eine völlig neue Erfahrung für die Kinder und deren Begleitpersonen. Fotos: privat
Von Elisabeth Klaper und Matthias Nothstein
Backnang. Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ sind in den vergangenen Tagen wieder zahlreiche Sternsinger zu den Menschen in die Orte gegangen und haben den Weihnachtssegen gebracht. Gleichzeitig haben die Kinder in den vier Seelsorgeeinheiten im Altdekanat Backnang fleißig Spenden gesammelt, so sind rund 47000 Euro zusammengekommen. Knapp 20 Sternsinger aus Oppenweiler, Waiblingen, Kernen im Remstal und Schorndorf waren am Donnerstag wieder zu Gast im Landratsamt. Für ihr Engagement bedankte sich Erster Landesbeamter Peter Zaar im Namen des gesamten Landratsamts und überreichte den Sternsingern einen 200-Euro-Scheck. „Mit dem Motto ,Kinder stärken, Kinder schützen‘ rückt ihr den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Mittelpunkt“, sagte Zaar. Auch dem Rems-Murr-Kreis ist der Schutz von Kindern ein wichtiges Anliegen; mit dem Kreisjugendamt oder dem Jugendtelefon „Jufon“ hat er wichtige Anlaufstellen für Betroffene. „Mit dem Sammeln von Spenden ermöglicht ihr Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche in deren Heimatländern. Dabei möchten wir euch als Landkreis unterstützen“, so Zaar.

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Ein Abstecher ins Backnanger Rathaus mit einem Besuch bei Oberbürgermeister Maximilian Friedrich gehörte zum Pensum, das die Sternsinger von St. Johannes absolvierten.
Oppenweiler/Kirchberg an der Murr Die acht „großen“ Sternsinger von Großaspach waren mit ihren Begleitpersonen an zwei Tagen 18 Stunden in zwei Gruppen unterwegs, eine weitere (Klein-)Gruppe hat den Rest an zwei weiteren Tagen erledigt, sodass alle Haushalte, die einen Besuch wünschten, angelaufen werden konnten. Die Gruppen waren in Großaspach, Allmersbach am Weinberg und einigen Weilern unterwegs.

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In Rietenau besuchte eine Gruppe von Kindergartenkindern mit ihren Eltern etwa ein Dutzend Häuser. Auch im Gottesdienst brachten sie sich mit Feuereifer ein.
Die Jüngsten, eine Gruppe Kindergartenkinder, waren mit ihren Eltern an einem Nachmittag in Rietenau unterwegs. Sie besuchten rund ein Dutzend Häuser. Mit Feuereifer brachten sie sich auch im Gottesdienst ein, wo sie ihren Hausbesuchstext noch einmal aufsagten.
In Kleinaspach waren 15 Kinder und weitere Begleitpersonen an mehreren Tagen unterwegs und erhielten laut vorläufigem Zwischenergebnis 1500 Euro. In den drei Gruppen waren auch arabische, persische und ukrainische Flüchtlingskinder dabei, die zum Teil auch ihre Sprüche auf ukrainisch aufsagten.
In Oppenweiler engagierten sich 23 Kinder und rund ein Dutzend Erwachsene. Sie besuchten viele Haushalte, sangen und sagten ihre Texte auf, um Geld für die Kinder in den Sternsingerprojekten zu sammeln. Das gelang mit dem Ergebnis von 3522 Euro (plus noch unbekannte Summe der Kollekte im Gottesdienst) auch eindrucksvoll.
16 Kinder mit fünf Begleitpersonen waren an vier Tagen in Burgstall unterwegs. Sie steuerten 3011,50 Euro zum Sammelergebnis der Seelsorgeeinheit bei. Die letzte Gruppe besuchte noch am Samstag weitere Häuser. In Erbstetten und im Kirschenhardthof waren 25 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 20 Jahren unterwegs. Erfreulich war hier, dass es nicht nur neue Kinder gab, die erstmals dabei waren, sondern dass sich auch Teenager fanden, die sich zum ersten Mal auf das Sternsingen einließen. Acht Erwachsene halfen im Hintergrund mit Fahrdiensten, in der Küche und Logistik. Mit dem Ergebnis von 2765 Euro waren sie hochzufrieden.
In Kirchberg konnten noch lange nicht alle Häuser angelaufen werden. Zwei Gruppen waren je einen Tag unterwegs, eine weitere Gruppe läuft noch am nächsten Wochenende. Die Kinder werden es aber nicht schaffen, alle Haushalte zu besuchen, die auf der Liste stehen. Die noch fehlenden Haushalte werden wie in den Pandemiejahren mit stiller Post versorgt. Bislang kamen 1146 Euro zusammen. Wie viele Haushalte sich dann doch noch mit einer Überweisung für die Sternsinger einbringen, kann noch nicht abgesehen werden. In Affalterbach läuft die Aktion traditionell in Zusammenarbeit mit der Schule. Die ebenfalls zur Seelsorgeeinheit gehörende Gemeinde unterstützt jedes Jahr ihr eigenes Projekt im Rahmen der Sternsingeraktion, dieses Mal kamen rund 3600 Euro zusammen.
Oberes Murrtal Bei der Sternsingeraktion der katholischen Kirchengemeinde St. Maria machten vier Mädchen und acht Jungen mit, vier von ihnen sind erstmals dabei. Im Gottesdienst am Feiertag sandte Pater Jose die Sternsinger in Gruppen zu je drei bis fünf Mitwirkenden aus. Von Dreikönig bis Sonntag besuchten sie rund 60 Haushalte im Stadtgebiet und in Teilorten der Walterichstadt, deren Bewohner sie eingeladen hatten. Auf den Touren galt es teils weite Entfernungen zurückzulegen, weshalb jede Gruppe per Auto von einer Station zur anderen gefahren wurde, kurze Strecken zwischen Häusern in einer Straße gingen sie zu Fuß. Die Sternsingeraktion organisiert ein Team aus in der Kirchengemeinde engagierten Ehrenamtlichen um Andreas Schoenenberg, unterstützt vom ehemaligen Pastoralreferenten Martin Stierand. Die Sternsingergruppen sammeln Spenden für das Kinderhilfsprojekt im Südsudan, das die Seelsorgeeinheit seit über zehn Jahren unterstützt. In Murrhardt wurden rund 4000 Euro gesammelt.
In Sulzbach an der Murr war am Dreikönigstag eine Sternsingergruppe mit drei Kindern sowie drei Begleitpersonen bei weit über 30 Familien zu Besuch. Es war eine übergroße Freude, wenn sie an der Haustür standen. Von manchen Familien wurden sie schon sehnsüchtig erwartet. Einzelne Sulzbacher sprachen die Sternsinger auch direkt auf der Straße an, ob sie denn nicht noch kurz bei ihnen vorbeischauen könnten. Es gab sogar einen Besuch am Krankenbett. Überall waren die Sternsinger willkommen. Das Sammelergebnis: 1210 Euro.
Weissacher Tal Das vorläufige Ergebnis aus der Straßensammlung und der Gottesdienstkollekte für die Kirchengemeinde Weissach im Tal/Allmersbach im Tal beläuft sich auf rund 5386 Euro. Hierbei sind Spenden, welche auf das Konto der Kirchengemeinde eingezahlt wurden und weiterhin werden, nicht berücksichtigt. Das Sammelergebnis für Auenwald und Althütte beträgt 7100 Euro.