Sven Vollbrecht ist erneut zum Waldschrat gewählt worden

In der Facebook-Gruppe „Rund um den Schwäbisch-Fränkischen Wald“ wird der Backnanger zum inoffiziellen Vertreter der Region gekürt.

Schon bei der ersten Waldschratwahl 2018 bekam der Backnanger Sven Vollbrecht die meisten Stimmen. Foto: Gerald Markert

© Gerals Markert

Schon bei der ersten Waldschratwahl 2018 bekam der Backnanger Sven Vollbrecht die meisten Stimmen. Foto: Gerald Markert

Von Lorena Greppo

Rems-Murr. Während im etwa 200 Kilometer entfernten Rust die neue Miss Germany gekürt wurde, wurde in der Region des schwäbisch-Fränkischen Walds am vergangenen Wochenende ebenfalls ein Amt gefüllt. Wurde etwa schon eine neue Waldfee gewählt? Nein, ganz so schnell geht es nicht. Aber die Richtung stimmt. Denn in der Facebook-Gruppe „Rund um den Schwäbisch-Fränkischen Wald“ wurde ihr inoffizieller Gegenpart, der Schwäbische Waldschrat gekürt. Den Titel holte sich kein anderer als Sven Vollbrecht. Der Backnanger hatte bereits bei der ersten Auflage der Spaßwahl im Jahr 2018 triumphiert und in seiner „Amtszeit“ durch seine offene Art und seine Präsenz zu allerlei Anlässen die Herzen der Menschen in der Region erobert. In der Folge wurde er 2019 und 2022 jeweils erneut gewählt.

Und so verwundert es nicht, dass der Steinmetz mit 515 Stimmen, was 62 Prozent Wähleranteil entspricht, am Ende deutlich vorne lag. „Ich wollte nichts verschreien“, sagt er über seine Herangehensweise in Bezug auf die Wahl. Am Sonntag sei er mit Freunden auf dem Mittelaltermarkt in Kirchberg an der Jagst gewesen. Da hätten sie schon immer mal wieder auf das Handy geschaut. Ihn habe sogar ein Mann aus Gschwend angesprochen, ob er nicht der Waldschrat sei, erzählt Sven Vollbrecht. Diesen habe er aber noch vertrösten müssen mit den Worten: „Das müssen wir erst noch abwarten.“ Etwa anderthalb Stunden vor der Schließung des virtuellen Wahllokals sei dann aber absehbar gewesen, dass es mit einer vierten Amtszeit klappen wird.

Für die Mitbewerber gibt es einen Trostpreis

Mit den an die Papstwahl angelehnten Worten „Habemus Waldschratem“ verkündete Gruppenadministrator und Ideengeber Jan Vogel das Ergebnis und sprach dem Wahlsieger als Erster seine Glückwunsche aus. Er sollte längst nicht der Einzige bleiben: Unter dem Beitrag mit den Wahlergebnissen gratulierten zahlreichen Gruppenmitglieder – unter anderem die drei Mitkandidaten um den Waldschrattitel. Sie nahmen das Ergebnis nicht nur sportlich, sondern bekamen als „Trostpreis“ eine Freikarte für den Limesmarkt in Grab.

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„Ich freue mich immer noch riesig“, sagt der Wahlsieger einen Tag später. Er sei sehr motiviert, die Facebook-Gruppe das Jahr über bestmöglich zu repräsentieren. Sven Vollbrecht hat sich auch schon einige Veranstaltungen ausgeguckt, an welchen er teilnehmen möchte. Ganz oben steht natürlich der Limesmarkt in Grab am Pfingstwochenende. Auf diesem ist er traditionell als Steinmetz mit einem Stand vertreten. Aber auch die Naturparkmärkte wolle er gerne besuchen, sagt der Backnanger.

Ein Aufeinandertreffen mit der offiziellen Repräsentantin der Region, der Waldfee, ist somit sehr wahrscheinlich. „Das wird wohl nicht ausbleiben“, sagt auch Sven Vollbrecht und freut sich darauf. Anfängliche Bedenken, dass der eher im Spaß gewählte Waldschrat der Waldfee die Show stehlen oder sie gar ins Lächerliche ziehen könnte, sind längst ausgeräumt. Mehr noch: Die Verantwortlichen hatten damals das Gespräch gesucht und „daraus sind tolle Freundschaften entstanden“, so der neue Waldschrat. Etwa mit dem Großerlacher Noch-Bürgermeister Christoph Jäger oder Althüttes Bürgermeister Reinhold Sczuka.

Inzwischen wird der Waldschrat auf verschiedene Feste eingeladen. Sven Vollbrecht erzählt von einem der Highlights: „Beim Fest des Musikvereins Althütte am Vatertag durfte ich schon mal das Fass anzapfen.“ Insofern wolle er schauen, was das Jahr so bringt und welche Einladungen in nächster Zeit bei ihm ankommen.

Zum vierten Mal Waldschrat – mag Sven Vollbrecht da nicht einfach dauerhaft im Amt bleiben? Das sei er schon oft gefragt worden, erzählt der Backnanger lachend. Er sagt aber: „Nach viermal ist dann auch wirklich gut.“ Vielmehr wolle er seine Mitkandidaten darin bestärken, sich im kommenden Jahr wieder zur Wahl zu stellen.

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Erstellt:
27. Februar 2024, 06:00 Uhr

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