Umweltministerin Walker kritisiert EU-Vorstoß zu Atomkraft

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker hat den Vorstoß der EU-Kommission kritisiert, wonach Atomenergie als klimafreundlich eingestuft werden soll. „Das ist ein absoluter Irrweg - wirtschaftspolitisch, energiepolitisch und klimapolitisch“, teilte die Grünen-Ministerin am Sonntag in Stuttgart mit.

Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltministerin in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltministerin in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Kernkraft sei und bleibe gefährlich. Zudem sei es die teuerste Option von allen und ein jahrzehntelanges Unterfangen, teilte Walker mit. Sämtliche Anstrengungen und Investitionen für die Energieversorgung der Zukunft müssten stattdessen in die Erneuerbaren Energien gehen.

Während Gas noch als sehr kurzfristige Übergangstechnologie gelten könne, könnten die Jahrmillionen lang strahlenden Hinterlassenschaften der Atomenergie nie und nimmer als nachhaltig gelten, so die Grünen-Politikerin. „Es ist unglaublich, was die EU hier unseren Nachkommen zumuten will: immer mehr Atommüll, für dessen sichere Entsorgung es auch nach Jahrzehnten der Suche noch keine Lösung gibt.“

Die EU-Kommission will Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter Auflagen als klimafreundlich einstufen. Das geht aus dem Entwurf für einen Rechtsakt der Brüsseler Behörde hervor, der am Neujahrstag öffentlich wurde. Konkret sieht der Vorschlag vor, dass vor allem in Frankreich geplante Investitionen in neue Akw als grün klassifiziert werden können, wenn die Anlagen neuesten Technikstandards entsprechen und ein konkreter Plan für eine Entsorgungsanlage für hoch radioaktive Abfälle spätestens 2050 vorgelegt wird.

© dpa-infocom, dpa:220102-99-566501/2

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Erstellt:
2. Januar 2022, 14:35 Uhr

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