Vom Wald in die Wohnsiedlung: Mehr Waldvögel beobachtet

dpa/lsw Stuttgart. Vogelfans im Südwesten haben mehr Waldvögel in ihren Gärten entdeckt als im Jahr zuvor. In einer Zählaktion Anfang Januar hätten die Teilnehmenden mehr typische Waldbewohner - zum Beispiel Buntspecht und Kernbeißer - außerhalb der Wälder beobachtet, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Beim Nabu hieß es, dass die Tiere wohl aus den verschneiten Wäldern in die Wohnsiedlungen kommen, um Futter zu suchen. Insgesamt gehe die Zahl der Vogelarten und Vögel aber generell seit Jahren zurück.

Ein Buntspecht sitzt an einem Baumstamm. Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein Buntspecht sitzt an einem Baumstamm. Foto: Sven Hoppe/dpa

In der gemeinsamen Zählaktion meldeten 11 000 Teilnehmende in Baden-Württemberg etwa genauso viele Vögel in Gärten, Parks und auf dem Balkon wie im vergangenen Jahr. Im deutschlandweiten Vergleich schneidet die Region aber schlecht ab. Im Südwesten landen pro Stunde durchschnittlich nicht ganz 35 Vögel - das ist mindestens ein Vogel weniger als in anderen deutschen Gärten. Spitzenreiter unter den Besuchern ist und bleibt der Spatz - gefolgt von der Kohlmeise, der Blaumeise, Amsel und Sperling. Insgesamt meldeten die Beobachter im Südwesten 113 verschiedene Vogelarten.

Wer die Vögel im eigenen Garten unterstützen will, kann den Tieren Hecken, Gebüsch und Nisthilfen anbieten. „Die zwitschernde Artenvielfalt in vielen Gärten geht zurück, weil es den Vögeln an geeigneten Strukturen, Nahrung und Nistplätzen fehlt“, sagte Nabu-Vogelexperte Stefan Bosch.

Zum zwölften Mal hatte der Umweltverband vom sechsten bis neunten Januar zur Mithilfe beim Vögelzählen im Winter aufgerufen. Die nächste Vogelzählung soll im Mai stattfinden. Die Aktion zwischen 13. und 15. Mai läuft unter dem Motto „Stunde der Gartenvögel“.

© dpa-infocom, dpa:220112-99-680902/2

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Erstellt:
12. Januar 2022, 13:17 Uhr

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