Wechsel an der Spitze des Rems-Murr-Gesundheitsamts

Dagmar Behringer ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Ihre Nachfolgerin ist Yasemin Eryanar.

Die neue Leiterin des Gesundheitsamts Yasemin Eryanar (links) mit ihrer Vorgängerin Dagmar Behringer und Landrat Richard Sigel.  Foto: Landratsamt

Die neue Leiterin des Gesundheitsamts Yasemin Eryanar (links) mit ihrer Vorgängerin Dagmar Behringer und Landrat Richard Sigel. Foto: Landratsamt

Rems-Murr. Zum Jahreswechsel hat es auch einen Wechsel an der Spitze des Gesundheitsamts gegeben: Landrat Richard Sigel hat gemeinsam mit dem Sozialministerium die bisherige Leiterin des Gesundheitsamts Dagmar Behringer in den Ruhestand verabschiedet.

Die ausgebildete Internistin war seit 1999 im Gesundheitsamt tätig. Hier absolvierte sie ihre Ausbildung zur Fachärztin für das öffentliche Gesundheitswesen mit der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin. 2004 übernahm sie die Leitung des Fachbereichs Sozialmedizin und baute diesen mit großem Engagement und Fachwissen aus, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts. In dieser Zeit führte Dagmar Behringer den amtsärztlichen Dienst, die Schwangerenberatung und die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten zusammen. Zudem etablierte sie den Krisen-, Klärungs- und Vermittlungsdienst (KKV) gemeinsam mit den freien Trägern – ein Projekt, das landesweit als Best-Practice-Beispiel gilt.

In Coronazeiten viel bewegt

Als Corona kam, war Dagmar Behringer bereits mehr als 20 Jahre beim Gesundheitsamt. „In dieser extrem schwierigen Phase haben Sie von Anfang an tatkräftig mit angepackt“, würdigte Landrat Richard Sigel sie bei der Verabschiedung. „Im Jahr 2021, also mitten in Corona, wurden Sie die stellvertretende Amtsleiterin des Gesundheitsamts, ein Jahr später übernahmen Sie dann offiziell die Leitung. Wir haben in dieser Zeit unglaublich viel bewegt: Wir haben unser „Infektomobil“ auf den Weg gebracht, den Impftruck und das schönste Impfzentrum der Republik in der Rundsporthalle in Waiblingen aufgebaut“, so der Landrat weiter. „Corona war keine einfache Zeit. Das Gesundheitsamt und seine Mitarbeitenden waren an der Belastungsgrenze. Aber es war auch eine Zeit, die zusammengeschweißt hat“, betonte Sigel. „Auch Ihnen hat die Krise sicherlich viel abverlangt, doch Sie sind trotz allem stets pragmatisch sowie lösungsorientiert geblieben und haben ein enormes Durchhaltevermögen gezeigt“, so der Landrat weiter.

Auch nach der Pandemie brachte sich Dagmar Behringer mit viel Herzblut und Pragmatismus für die Modernisierung ihres Amts ein: „Es ist auch Ihr Verdienst, dass im neuen Gesundheitsamt in der Rötestraße ‚New Work‘ möglich und alles digitalisiert ist“, so der Landrat. „Zuletzt haben Sie beim Kreisjugendforum den Workshop zur (mentalen) Gesundheit geleitet. Das Thema scheint Ihnen eine Herzensaufgabe zu sein.“ Auch das Thema Gesundheitskonferenz und ein Konzept für ambulante Versorgung haben sie bis zum Schluss begleitet. „Ich danke Ihnen für alles, was Sie für das Landratsamt und die Menschen in unserer Region getan haben. Ihre Arbeit, Ihre Menschlichkeit und Ihr Engagement werden hier noch lange nachwirken“, betonte der Richard Sigel.

Neue Leiterin kommt aus Main-Tauber-Kreis

Monika Spannenkrebs überbrachte beste Wünsche aus dem Sozialministerium. Die Leiterin des Referats Gesundheitsplanung, Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung sagte: „Der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) ist auf einem guten Weg, etwa mit dem bundesweiten Pakt für den ÖGD. Auch du hast dafür viel getan, liebe Dagmar. Die zusätzlichen Stellen, die in Baden-Württemberg unbefristet geschaffen wurden, sind dabei zugleich eine Chance und eine Verpflichtung.“ Spannenkrebsweiter: „Besonderen Respekt habe ich dafür, dass du mitten in der Pandemie die Leitung des Gesundheitsamts übernommen hast.“

Dagmar Behringer selbst zeigte sich gerührt angesichts der lobenden Worte zum Abschied und sagte: „Ich bin dem Schicksal dankbar, dass es mich in diese Rolle gebracht hat. Ich fand es immer spannend, wenn etwas voranging. Aber: Es geht nur im Netzwerk mit allen beteiligten Akteuren – dieser Austausch wird mir fehlen.“ Sie betonte aber auch, dass sie mit gutem Gewissen in den Ruhestand gehen könne, weil sie in Yasemin Eryanar eine ideale Nachfolgerin gefunden habe.

Yasemin Eryanar (Jahrgang 1980) war zuletzt als Leiterin des Gesundheitsamts Main-Tauber-Kreis tätig. Ihre Ausbildung zur Internistin sowie ihre Zusatzbezeichnung Palliativmedizin absolvierte sie am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Im Januar 2019 wechselte sie zum Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises und übernahm während der Pandemie die Leitung des Amts. pm

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Erstellt:
18. Januar 2025, 06:00 Uhr

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