Weihnachtsbäumchen, flieg aus dem Wohnzimmer
Ab der kommenden Woche werden die Christbäume im Backnanger Raum eingesammelt. In Schwaikheim werden sie anders verwertet.
Rems-Murr. Alle Jahre wieder verschwindet die weihnachtliche Deko wieder ebenso schnell aus den Wohnungen, wie sie gekommen ist, und auch der Weihnachtsbaum wird schnell zum viel Platz verbrauchenden Störfaktor im heimischen Wohnzimmer. Und wie jedes Jahr werden die Bäume dann durch die von der Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM) beauftragten Entsorgungsunternehmen abgeholt. In ganz Backnang findet die Sammlung am Donnerstag, 16. Januar, statt, in den Umlandgemeinden beginnen die Sammlungen bereits am 9. Januar.
Bis spätestens 6 Uhr morgens müssen die Bäume am Abholtag gut sichtbar am Straßenrand bereitliegen. Auch größere Zweige oder grob zerkleinerte Bäume ohne Schmuck und sonstige Fremdstoffe können zur Abholung bereitgelegt werden. Bei der Bereitstellung von Zweigen muss darauf geachtet werden, dass diese gebündelt sind. Hierfür wird Naturfaserschnur, etwa Paketschnur, empfohlen. Für kleine Gestecke, Äste und Zweige ohne Fremdstoffe eignet sich die Biotonne. „Achten Sie darauf, dass sich an den Gestecken keine Fremdstoffe mehr befinden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Biotonne ungeleert stehen bleibt“, so die AWRM-Abfallberatung.
Wer seinen Baum stehen lassen möchte, muss ihn selbst entsorgen
Gefüllte Plastiksäcke mit Zweigen und Ähnlichem werden bei der Christbaumsammlung weder mitgenommen noch ausgeleert. Zudem bleiben noch geschmückte Bäume ebenfalls stehen, da die Tannen in der Regel in der Biovergärungsanlage gehäckselt und weiterverwertet werden (siehe Infotext). Die Kosten für die Sammlung sind in der Jahresgrundgebühr mit enthalten.
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Wer seinen Baum noch bis Anfang Februar stehen lassen möchte oder den Abholtermin verpasst hat, kann den abgeschmückten Baum kostenlos bei den Grüngutplätzen oder den Entsorgungszentren im Rems-Murr-Kreis abgeben. Die Adressen und Öffnungszeiten der Abgabestellen sind im aktuellen Abfallwegweiser, in der Abfall-App oder auf der Website www.abfallwirtschaft-rems-murr.de/muell-entsorgen/entsorgungseinrichtungen nachzulesen. Die Abfallberatung ist unter 07151/7072-580 oder info@awrm.de zu erreichen.
Doch nicht überall landen die Bäumchen direkt auf den Deponien: Die Freiwillige Feuerwehr Schwaikheim sammelt am kommenden Donnerstag Christbäume ein, um sie als „Wurfgegenstände“ am Samstag, 11. Januar, ab 15 Uhr beim traditionellen Christbaumfest zu nutzen. Dort messen sie sich mit den Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden beim Christbaumweitwurf und auch die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen ein Bäumchen ihrer Wahl so weit es geht durch die Luft wirbeln.
Wer seinen Baum am weitesten wirft, gewinnt einen Tannenbaum für die kommende Weihnachtssaison. Nach dem Wettbewerb entfacht die freiwillige Feuerwehr mit den trockenen Bäumen ein großes Feuer, damit die Zuschauer es auf dem Festplatz kuschlig warm haben. pm/cai
Zerkleinern Wenn die ausgedienten Bäume auf der Biovergärungsanlage in Neuschöntal landen, werden sie dort mit dem Bioabfall verwertet. Ein Schredder zerkleinert die Bäume, dann werden zu große Stücke ausgesiebt. Ein Magnetabschneider fischt metallische Störstoffe wie zum Beispiel Weihnachtsschmuck heraus, die nicht entfernt wurden.
Gärung Das gehäckselte Material kommt dann in geschlossene Gärreaktoren, sogenannte Fermenter. Dort vergären Bakterien den Bioabfall unter Luftabschluss und bei etwa 55 Grad Celsius. Dabei entsteht CO2-neutral Biogas. Das dauert in der Regel etwa 14 Tage.
Endprodukte Aus den festen und den flüssigen Gärresten werden Kompost und biologischer Flüssigdünger für den Markt hergestellt. In zwei Blockheizkraftwerken wird das bei dem Gärprozess entstandene Biogas zur Produktion von Strom genutzt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Zudem entsteht Wärme, welche zum größten Teil an die benachbarte Klärschlammtrocknungsanlage geliefert wird.