Weissach hat einen neuen Gewerbeverein
Im September ist in der Tälesgemeinde ein neuer Gewerbeverein gegründet worden. Darin sind Unternehmer aus dem gesamten Weissacher Tal willkommen. Der Verein soll der Vernetzung der Firmen untereinander dienen und die Unternehmen in ihren Orten sichtbarer machen.
Von Melanie Maier
Weissach im Tal. Fast zehn Jahre lang hat es in Weissach im Tal keinen Gewerbeverein mehr gegeben. 2013 wurde der letzte Verein eingestellt, weil kein neuer Vorstand gefunden wurde, erzählt Thomas Geffken. Er und Meike Höfliger, die damals den Vorsitz innehatten, hätten ihre Ämter mehrmals eher unfreiwillig verlängert, um den 1988 gegründeten Verein noch weiter am Leben zu halten. Irgendwann gaben sie auf, weil keine Aussicht auf Ablösung bestand.
Seit Kurzem hat die Tälesgemeinde nun wieder einen Gewerbeverein. Insgesamt zwölf Unternehmerinnen und Unternehmer haben Mitte September an der Gründungssitzung teilgenommen und die zugehörigen Ämter verteilt. Mittlerweile habe der Verein bereits rund 20 Mitglieder, berichtet die Erste Vorsitzende Jessica Huber von der Weissacher Tälesbräu GmbH.
Die Idee, die zur Gründung des Vereins führte, sei Anfang 2022 aufgekommen, sagt sie. „Ich habe mir überlegt, dass es doch schön wäre, wenn man sich als Unternehmer im Ort besser kennenlernen würde.“ Ausgehend von diesem Gedanken initiierte sie im Juni vergangenen Jahres zunächst einmal sogenannte Unternehmertreffen. Dabei stellen Firmenbetreiberinnen und -betreiber anderen den eigenen Betrieb und die Abläufe vor. „Wir waren zum Beispiel schon bei der Bäckerei Trefz, bei der Talbau GmbH oder in Silke Müller-Zimmermanns Teekesselchen“, sagt Jessica Huber. „Es war cool, die anderen kennenzulernen, es hat zwischen allen sehr gut gepasst.“ Nach der jüngsten Fleckaschau in Unterweissach sei der Wunsch nach einem neuen Gewerbeverein wieder lauter geworden. Und so beschlossen einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Unternehmertreffen, zur Tat zu schreiten. Vor allem Silke Müller-Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, sei treibende Kraft gewesen.
Der Verein richtet sich in erster Linie an Unternehmen aus dem Weissacher Tal
Es ist eine frische, recht junge Riege, die sich in dem Verein zusammengefunden hat. Die Beteiligten seien fast alle zwischen 30 und 50 Jahre alt, sagt Jessica Huber. Sie selbst ist mit ihren 30 Jahren die Jüngste. Doch auch ein paar, die im alten Gewerbeverein aktiv waren, sind wieder mit dabei.
Nach dem Gründungstreffen habe der neue Gewerbeverein sodann sämtliche Weissacher Firmen angeschrieben, um alle, die Interesse haben, mit ins Boot zu holen. Der Verein richtet sich in erster Linie an Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Weissacher Tal: aus Weissach im Tal, Allmersbach im Tal und Auenwald. „Auenwald hat zwar selbst einen Gewerbeverein, aber wir wollten niemanden ausschließen“, erklärt Jessica Huber. „Vielleicht gibt es ja Gewerbetreibende, die ihren Firmensitz zwar in Auenwald haben, aber eher hier in Weissach aktiv sind. Oder man möchte sich einfach in beiden Vereinen engagieren. Viele Weissacher sind ja auch Mitglied im Gewerbeverein in Backnang.“ Davon könne man letztlich nur profitieren, meint Jessica Huber. Es gehe darum, dass sich die Firmeninhaberinnen und -inhaber vernetzen, sich gegenseitig unterstützen und in ihren Gemeinden sichtbarer werden.
Gemeinsam das Aussterben des Einzelhandels verhindern
„Fast jeder Ort hat einen Gewerbeverein. Das ist auch wichtig“, sagt Jessica Huber. „Wenn wir nicht miteinander aktiv werden, stirbt der Einzelhandel irgendwann aus, weil alle nur noch online einkaufen.“ Nicht zuletzt hätten die Gemeindeverwaltungen mit dem Gewerbeverein einen Ansprechpartner. Sowohl mit Weissachs Rathauschef Daniel Bogner als auch mit Allmersbachs Bürgermeisterin Patrizia Rall haben sich die Mitglieder bereits getroffen. „Von ihnen haben wir von Anfang an viel Zuspruch und Unterstützung bekommen“, sagt Jessica Huber. Ein Treffen mit Auenwalds Schultes Kai-Uwe Ernst soll noch folgen, zuvor möchten die Vereinsvorstände sich aber mit den Verantwortlichen des Auenwalder Gewerbevereins zusammensetzen.
Mittelfristig sollen den Mitgliedern auch gemeinsame Ausflüge, Veranstaltungen wie ein Neujahrsbrunch und Seminarbesuche angeboten werden. „Außerdem möchten wir uns darüber informieren, wie wir uns bei Ausbildungsmessen noch besser aufstellen können und den Erfahrungsaustausch mit größeren Gewerbevereinen aus der Umgebung wie Backnang oder Plüderhausen suchen“, sagt Jessica Huber. Wenn beim Arbeitskreis Fleckaschau der Wunsch bestehe, könne sie sich auch gut vorstellen, dass der neue Gewerbeverein ihn bei der Organisation der Veranstaltung in Unterweissach unterstützt. „Es ist ein tolles Fest, bei dem der ganze Ort im Fokus steht.“
Auf dem Weihnachtsmarkt mit Weissachern ins Gespräch kommen
Präsent sein wird der Verein demnächst beim Weissacher Weihnachtsmarkt. Dort möchten die Mitglieder vor allem mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen. Durch den Verkauf soll etwas Geld in die Vereinskasse gespült werden. „Wir könnten uns vorstellen, zum Beispiel eine Geschenkbox mit Produkten unserer Unternehmen anzubieten oder ein Heißgetränk, das es auf dem Markt noch nicht gibt“, sagt Jessica Huber. „Aber das werden wir beim Vortreffen noch besprechen. Wir möchten niemandem etwas wegnehmen.“
Die Unternehmerin freut sich darüber, gemeinsam mit Gleichgesinnten aus dem Weissacher Tal aktiv zu werden. „Ein Verein steht und fällt mit seinen Mitgliedern“, sagt sie. „Bei uns sind alle super engagiert und haben Lust, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Wir haben sehr viele Ideen. Jetzt müssen wir nur noch schauen, wie schnell alles realisierbar ist.“
Unternehmerstammtisch Am Mittwoch, 25. Oktober, findet ab 20 Uhr zum ersten Mal ein Unternehmerstammtisch des Gewerbevereins im Weissacher Tälesbräu statt. Teilnehmen können auch Nichtmitglieder, alle Interessierten sind willkommen. Alle Informationen zum Gewerbeverein sind in etwa einer Woche auf der Website www.gvweissachertal.de ersichtlich.