Wieder Ärger um Elektromobilität
Aspacher Gemeinderäte diskutieren in Sitzung über Anschaffung zweier Autos für Haustechnik und Vollzugsdienst

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E-Auto oder nicht, auch das war im Aspacher Gemeinderat die Frage. Symbolfoto: imagebroker/M. Bail
Von Silke Latzel
ASPACH. Das Thema E-Auto lässt den Gemeinderat Aspach nicht zur Ruhe kommen. Vor Kurzem erst hatte man sich – teilweise zähneknirschend – darauf geeinigt, für den Bauhof einen herkömmlichen Laster statt eines E-Fahrzeugs anzuschaffen (wir berichteten). Damals hieß es: Für die nächsten Fahrzeuge ziehen wir dann E-Varianten in Betracht.
Jetzt stand das Thema Auto beziehungsweise E-Auto wieder auf der Tagesordnung. Und zwar gleich doppelt: einmal für den interkommunalen Vollzugsdienst und einmal für den Bereich Haustechnik. Noch bevor allerdings die Diskussion beginnen konnte, stellte Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff einen Antrag von Wolfgang Schopf (SPD) in den Raum, der ihr per E-Mail kurz vor der Sitzung zugegangen war und in dem es darum ging, die Tagesordnungspunkte zu verschieben: Schopf empfand die Vorlage nämlich als unzureichend, wünschte sich beispielsweise noch weitere Angebote anderer Autohändler und -marken. Das Abstimmungsergebnis war allerdings ein Patt, die ausschlaggebende Stimme kam von der Bürgermeisterin selbst und so wurde Schopfs Antrag abgelehnt. Kein Geheimnis machte Welte-Hauff daraus, dass die Verwaltung für den Vollzugsdienst nach wie vor einen herkömmlichen Benziner empfiehlt. Das interkommunal eingesetzte Auto sei zu oft im Einsatz – „beim Heimspiel von Andrea Berg auch mal rund um die Uhr“ –, als dass es lange genug stehen würde, um es innerhalb der Mindestladezeit aufzuladen. Beim Auto für den Bereich Haustechnik sähe es anders aus, dort handle es sich nur um die Anschaffung eines Zweitwagens. So schlug die Verwaltung einen Benziner der Marke Ford vor, der bei einer Leasinglaufzeit von 48 Monaten pro Monat 270 Euro kosten würde. „Sehr konsterniert“ zeigte sich Wolfgang Schopf darüber. „Man möchte hier scheinbar nicht in eine andere Richtung gehen. Das muss ich mit Widerwillen akzeptieren.“ Es sei allerdings wichtig, sich dem Thema Elektromobilität nicht zu verschließen, „sonst sind wir hier in der Umgebung bald die einzige Gemeinde, die sich nicht in diese Richtung bewegt“. Welte-Hauff verwies auf den auslaufenden Leasingvertrag für das Auto des Vollzugsdiensts. „Wir müssen eine schnelle Entscheidung treffen“, sagte sie. Gerd Raichle (Freie Wähler) pflichtete der Bürgermeisterin bei und kritisierte dabei auch den Vorstoß von Schopf, der die Vorlage ja gerne noch um einige Fahrzeuge und Angebote erweitert haben wollte: „Die Verwaltung kann eine solche Liste alleine aufstellen, sie ist alt genug.“ Dass seine Fraktion für einen Benziner stimmen werde, sei allerdings nichts Persönliches gegen den Kollegen Schopf, „wir haben uns aber eben auch Gedanken gemacht“. Die Diskussion drehte sich dann weiter um den Wertverfall, falls ein Verbot von Benzinern in den nächsten vier Jahren kommt, um die möglichen Reparaturkosten und ob man denn einen Leasingvertrag für 48 statt für 36 Monate abschließen. Am Ende stimmten – außer der SPD-Fraktion – alle Räte für den Benziner von Ford.
Weil es sich beim Fahrzeug für die Haustechnik um eine Neuanschaffung und keinen Ersatz handelt, wurde mehrheitlich entschieden, darüber in einer der kommenden Sitzungen abzustimmen und bis dahin beispielsweise auch die Zuschussmöglichkeiten für ein E-Auto zu prüfen.