Zahl der Hilfeempfänger im Rems-Murr-Kreis gestiegen
Im Kreis waren 5,7 Prozent der Menschen auf Leistungen der sozialen Mindestsicherung angewiesen.

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Rems-Murr. Hartz IV ist zwar seit 2023 Geschichte, aber in den Jahresbilanzen wird uns die Grundsicherung für Arbeitssuchende noch eine Weile begleiten. Über 6,9 Millionen Menschen haben bis Ende 2020 in Deutschland Leistungen der sozialen Mindestsicherung bezogen. Das sind mit einem Plus von über 53.000 erstmals wieder mehr als im Jahr davor, nachdem die Zahlen seit 2015 konstant zurückgingen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung lag der Anteil der Leistungsempfängerinnen und -empfänger bei 8,32 Prozent (Vorjahr: 8,25 Prozent). Im Rems-Murr-Kreis waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 24.517 Menschen als Hilfeempfänger registriert, wie die aktualisierten Daten der Regionaldatenbank Genesis zeigen. Das entspricht einer Gesamtquote von 5,74 Prozent. Die Gesamtzahl der Hilfeempfänger ist lokal gegenüber dem Vorjahr um 884 gestiegen (plus 3,74 Prozent).
Fast jeder Zwölfte in Deutschland lebt von staatlicher Hilfe
Im bundesweiten Vergleich bedeutet die hiesige Quote Platz 248 in einer Bundesliga gestaffelt nach örtlicher Höhe des Hilfsbedürftigenanteils. Auffällig ist dabei zweierlei: Ganz vorne liegen, beginnend mit Gelsenkirchen, nur Städte. Auf den 20 Plätzen mit dem niedrigsten Bedarf an Unterstützung liegen ausschließlich bayerische Landkreise. Die Spannweite reicht damit von jedem Fünften, der Geld aus der Sozialkasse braucht, bis zu knapp jedem 50sten. Im bundesweiten Durchschnitt lebt damit fast jeder Zwölfte in Deutschland von staatlicher Hilfe.
Der Empfängerkreis unter der Überschrift „Hartz IV“ lässt sich unterteilen in Menschen, die Arbeitslosengeld II erhalten, und solche mit Sozialgeld. Damit werden Kinder und nicht erwerbsfähige Angehörige der vorgenannten ALG-II-Empfänger statistisch erfasst. Wenn Väter oder Mütter arbeitslos sind, wirkt sich das über die Kinder also zusätzlich auf die Gesamtzahl aus: Der Statistik zufolge kletterte die Zahl der ALG-II-Bezieher im Kreis von 12.305 (Ende 2019) auf 12.981 (Ende 2020). Sozialgeld wiederum bezogen zuletzt 5.286, also 147 Personen mehr als im Jahr davor. Es gibt weitere Gruppen, die auf Hilfe angewiesen sind: Die Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter im Rems-Murr-Kreis verringerte sich um 70 (minus 1,7 Prozent) auf 3.940. Die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen hingegen stieg um 138 oder 7,1 Prozent auf 2.080. teb/zds