SG Sonnenhof Großaspach: Chance gegen den SV Oberachern vertan, Tabellenführung verloren

Die Oberliga-Fußballer kommen im Heimspiel gegen den SV Oberachern nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und liegen nun einen Punkt hinter dem neuen Spitzenreiter FC 08 Villingen.

So sehr sich Mert Tasdelen (rotes Trikot) und seine Kollegen auch hineinwarfen – ein Tor wollte nicht gelingen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

So sehr sich Mert Tasdelen (rotes Trikot) und seine Kollegen auch hineinwarfen – ein Tor wollte nicht gelingen. Foto: Alexander Becher

Von Lars Laucke

Die Konkurrenz hatte die Vorlage gegeben, doch die SG Sonnenhof Großaspach hat diese nicht genutzt. Sowohl der 1. CfR Pforzheim (0:0 in Bissingen) als auch der
1. Göppinger SV (2:2 in Holzhausen) hatten bei Teams aus dem Tabellenkeller nur unentschieden gespielt. Lediglich der FC 08 Villingen hatte sich beim 3:1-Auswärtssieg bei Schlusslicht Offenburg keine Blöße gegeben. Für die Aspacher somit die Chance, mit einem Sieg im Sonntagsspiel gegen den SV Oberachern zumindest zwei der härtesten Konkurrenten um den Regionalliga-Aufstieg ein wenig auf Distanz zu bringen. Doch daraus wurde nichts: Die SG schaffte es in 97 Minuten (inklusive Nachspielzeit) nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen, über das 0:0 freuten sich am Ende lediglich die Gäste aus dem Badischen.

Die waren unter der Woche noch mit 0:5 gegen den Verbandsligisten SC Lahr aus dem südbadischen Verbandspokal rausgeflogen. „Dafür schäme ich mich heute noch“, bekannte Trainer Fabian Himmel. Umso mehr war seine Mannschaft auf Wiedergutmachung bedacht und warf vor allem in der Defensive alles rein – mit Erfolg. Und zumindest in der ersten Halbzeit hatten die Gäste sogar noch die größeren Torchancen. Bereits in der fünften Minute war Marin Stefotic, die einzige echte Sturmspitze des SVO, seinen Gegenspielern enteilt und hätte SG-Keeper Maximilian Reule um ein Haar getunnelt. Und in der 40. Minute hätte Reule sich wohl vergeblich gestreckt, als ein Freistoß von Oberacherns Roman Angot aus 18 Metern am Pfosten landete.

Aufregung gab es noch mal kurz vor dem Pausenpfiff

Dazwischen lagen nur drei echte Chancen für die SG: Bei einer Ecke in der zehnten Minute rauschten die Köpfe von Volkan Celiktas und Bastian Frölich beide haarscharf am Ball vorbei, eine Flanke von der linken Seite konnte die Gästeverteidigung gerade noch aus der Gefahrenzone befördern (21.). Und ein Freistoß von SG-Kapitän Celiktas flog in der 36. Minute knapp über das Tor. Aufregung gab es dann noch mal kurz vor dem Pausenpfiff. Konrad Riehle hatte sich rechts durchgesetzt und brachte den Ball vor das Gästetor. Dominik Salz wollte sich dort in Position bringen, wurde aber von einem Verteidiger umgerempelt. Die SG und ihr Anhang forderten Elfmeter, Schiedsrichter Matthias Wituschek bewertete die Szene aber als nicht strafwürdigen Zweikampf um die bessere Position.

In der zweiten Halbzeit beschränkte sich der SV Oberachern mit zunehmender Spielzeit immer mehr darauf, das eigene Tor zu verteidigen und lediglich auf Konter zu lauern. „Fallen lassen!“ war das häufigste Kommando, das Fabian Himmel seiner Mannschaft auf den Platz rief, während sein Aspacher Kollege Pascal Reinhardt immer wieder forderte: „Tempo hochhalten!“ Doch so sehr sich seine Spieler auch bemühten, es gelang ihnen in dieser Partie einfach zu wenig. „Man hat uns teilweise schon angemerkt, dass die 120 Minuten vom Pokalspiel am Mittwoch noch in den Knochen steckten“, räumte Volkan Celiktas später ein. „Es gab viele Ungenauigkeiten, und bei der An- und Mitnahme sind die Bälle versprungen.“ So bekamen die SG-Angreifer kaum einen vernünftigen Ball in den Strafraum serviert. „Von gefühlt 30 Flanken waren vielleicht zwei oder drei wirklich gut. Der Rest kam zu hoch oder wurde vom ersten Verteidiger abgefangen. Man muss von diesen vielen Möglichkeiten halt mal eine nutzen, dann läuft das Spiel auch ganz anders“, bemängelte Dominik Salz. Sein Fallrückzieher in der 63. Minute verbesserte zwar die B-Note, war jedoch viel zu lasch und wäre zudem am Tor vorbeigesegelt. Die letzte Chance auf den „Lucky Punch“ hatte Mert Tasdelen in der Nachspielzeit, als er aus etwa 14 Metern abzog. Doch sein Schuss war zu unplatziert und landete genau in den Armen von Oberacherns Keeper Mark Redl.

„Meine Mannschaft hat alles reingeworfen. Aber wir haben es einfach nicht geschafft, uns die nötigen Chancen zu erarbeiten, und wir haben zu viele Fehler gemacht“, analysierte Pascal Reinhardt hinterher die Partie. Und um wenigstens noch etwas Positives aus der Nullnummer mitzunehmen, merkte er an: „Immerhin haben wir kein Gegentor bekommen. Wir müssen das jetzt so hinnehmen und weitermachen.“ Die Aufgaben werden dabei nicht leichter und kommen Schlag auf Schlag: Am Freitag muss die SG Sonnenhof Großaspach beim Tabellenvierten in Pforzheim antreten, am Mittwoch drauf geht es zum Nachholspiel beim neuen Tabellenführer in Villingen, vier Tage später kommt der VfR Mannheim in den Fautenhau.

0:0 (0:0) SG Sonnenhof Großaspach Reule – Mohr, Frölich, Nuraj, Mistl (60. Landwehr) – Celiktas, Wöhrle (75. Lukas Stoppel), Mbem-Som Nyamsi (83. Engel) – Tasdelen, Salz (83. Ender), Riehle (60. Kleinschrodt). SV Oberachern Redl – Recht, Nicola Leberer, Ludwig, Zwick – Weiß (63. Barnick), Hauser (75. Gueddin), Angot (93. Louis Leberer), Fritz, Huber (71. Durmus) – Stefotic (82. Giardini). Tore Fehlanzeige. – Schiedsrichter Wituschek (Erbach). – Zuschauer 387.

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Erstellt:
8. April 2024, 06:00 Uhr

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