BKZ-Wandertag: Friedrich, Janocha und Setzer führen durch die südlichen Stadtteile Backnangs
Die vierte Auflage unserer Sommeraktion führte die Teilnehmer von Maubach und die südlichsten der südlichen Stadtteile nach Heiningen. OB Maximilian Friedrich, Erster Bürgermeister Siegfried Janocha und Baudezernent Stefan Setzer ließen keine Frage unbeantwortet.
Von Matthias Nothstein
Backnang. Dreimal war der BKZ-Wandertag mit prächtigem Sommerwetter gesegnet. Sollte jetzt ausgerechnet bei der Wanderung über die Backnanger Markung der Wettergott versagen? Dunkle Wolken und Blitze in der Ferne sorgten bei der Gruppe, die sich am Freitagmittag auf dem Parkplatz des Maubacher Bahnhofs versammelt hatte, für sorgenvolle Blicke. Doch außer vereinzelten Regentropfen war im Backnanger Süden nichts von einem Gewitter zu spüren. Und so konnten Oberbürgermeister Maximilian Friedrich und Redaktionsleiter Kornelius Fritz die mehr als 50 Teilnehmer nach einer kurzen Begrüßung sofort auf die Strecke schicken. Immerhin waren acht Kilometer durch die südlichen Stadtteile angekündigt, von Maubach über den Stiftsgrundhof und Horbach bis nach Heiningen. Friedrich kündigte einen Parforceritt durch die kommunale Landschaft an und versprach einen bunten Strauß an Themen wie etwa die schönen, aber auch arbeitsintensiven Streuobstwiesen, künftige gewerbliche Flächen oder den Ausbau der Infrastruktur.
Neben Maximilian Friedrich waren Siegfried Janocha und Stefan Setzer mit von der Partie
Mehrere der Wandersleut wie etwa Jens Hanauer waren schon bei allen vier bisherigen BKZ-Wanderungen dabei und kannten den Ablauf. Neu in Backnang war jedoch, dass die städtische Verwaltungsriege als Triumvirat auftrat. Neben Oberbürgermeister Maximilian Friedrich waren als Experten für die verschiedenen Themen auch Erster Bürgermeister Siegfried Janocha und Stadtbaudezernent Stefan Setzer mit von der Partie. Und gleich an der ersten Station, nur wenige Meter südlich des Maubacher Bahnhofs, sprach Setzer über die städtische Strategie in Sachen Gewerbegebiete. Nachdem es in den Lerchenäckern trotz mehrmaliger Erweiterungen nur noch wenige Flächen für neue Interessenten gibt, wird als nächstes das Gebiet Mühläcker zwischen Waldrems und Maubach mit einem zweiten Bauabschnitt in den nächsten drei Jahren um beachtliche zehn Hektar erweitert. Dies ist laut Setzer nötig, „wir haben eine große Nachfrage nach Grundstücken“. Allerdings versprach der Baudezernent: „Wir schauen uns die Interessenten genau an.“ Handwerksbetriebe und Unternehmen des produzierenden Gewerbes haben gute Karten, Gebrauchtautohändler müssen sich hingegen anderweitig umschauen.
Kabeltrommeln am Wegesrand nahm OB Friedrich zum Anlass, über die Breitbandausbaupläne zu sprechen. Mehrere kleine Weiler im Backnanger Süden galten bislang beim Thema Internet als weiße Flecken. Diese Unterversorgung gehöre bald der Vergangenheit an. Ob Schöntal, Stiftsgrundhof oder Horbach – überall sollen in überschaubaren Zeiträumen die Bagger anrollen und dafür sorgen, dass Glasfaserkabel bis in die Gebäude verlegt werden können. Friedrich freute sich besonders darüber, dass 90 Prozent dieser Kosten gefördert werden.
Nächstes Thema: das Wasserwerk Murrtal
Kaum war die Wandergruppe wieder unterwegs, schon der dritte Stopp. Das Thema dieses Mal: das Wasserwerk Murrtal, in Sichtweite zwar auf dem Hügel im Westen, aber laut Friedrich schon nicht mehr auf Backnanger Markung. Setzer erklärte, warum dies trotzdem ein Backnanger Thema ist. Nicht nur, dass die Stadt Mitglied im Zweckverband Nordostwasserversorgung ist und 90 Prozent ihres Wassers daher bezieht. Er verwies auf einen schönen Gedanken: „Es handelt sich um eine Solidargemeinschaft. Die, die viel haben, geben dem Wasser ab, der wenig hat.“ Letzteres trifft ganz klar auf Backnang zu, weshalb sich die Stadtwerke mit drei Millionen Euro an dem 40 Millionen Euro teuren Projekt beteiligt haben. Das hat viele Vorteile für die Stadt: Die Versorgungssicherheit steigt gewaltig und das Wasser wird weicher. Denn das Trinkwasser, laut Friedrich eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt, wird aus 90 Quellen der beteiligten Gemeinden gesammelt, zentral aufbereitet und dann wieder in die Kommunen verteilt.
In der Heininger Dorfscheune ging die Wanderung zu Ende
Während in Grüppchen noch über die jüngsten Erkenntnis gesprochen wird, ist schon der nächste Stopp erreicht: der Stiftsgrundhof, „der südlichste der südlichen Stadtteile“ so Friedrich. Dort hat Teilortsanwalt Thomas Schwaderer eine Kleinigkeit zur Stärkung vorbereitet. Während die Wanderer sich den angebotenen Aroniasaft munden lassen, beschreibt Schwaderer die landwirtschaftlichen Strukturen der Weiler und wirbt für das Hofcafé seiner Familie.
Heiterkeit mit einem Schuss Fatalismus macht sich breit, als Friedrich und Setzer detailliert über den Fortschritt beim Ausbau der B14 berichten. Immerhin, beide Experten glauben beobachtet zu haben, „dass bei dem Projekt die Dynamik zunimmt“.
Die zahlreichen Streuobstwiesen am Wegesrand machten Setzer die Überleitung zum nächsten Thema leicht. Backnang ist Mitglied im Verein Schwäbisches Mostviertel und setzt sich sehr für den Erhalt der Streuobstwiesen ein, obwohl diese viel Arbeit und wenig Einnahmen bedeuten. Der Anschluss von Horbach an die zentrale Kanalisation und der Bau des Feuerwehrgerätehauses, das laut Janocha am optimalen Standort entsteht, waren die letzten Themengebiete, bevor die Wanderung in der Heininger Dorfscheune ihren Abschluss fand. Dort hatte Leonhard Groß, der bis vor kurzem noch Ortsvorsteher war, einen Imbiss vorbereitet.
Wandertag Am kommenden Freitag, 5. August, findet der BKZ-Wandertag in Spiegelberg statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr beim Feuerwehrgerätehaus in Spiegelberg. Die Streckenlänge beträgt etwa acht Kilometer, insgesamt sind knapp 300 Höhenmeter zu bewältigen. Da es überwiegend über Wald-, Feld- und naturbelassene Wanderwege geht, ist entsprechendes Schuhwerk und Trittsicherheit notwendig.
Tour Mit Spiegelbergs Bürgermeister Uwe Bossert geht es hauptsächlich auf dem Wanderweg S2 auf Tour, zuerst hoch zum Oberen Roßstaig und über die Kreuzbuche am Silberstollen vorbei zu den Silberquellen. Danach führt die Strecke über den unteren Teil der Hüttlenwaldschlucht und vorbei am gemeindeeigenen Schafstall, bevor es wieder zum Ausgangspunkt zurückgeht. Unterwegs wird Bürgermeister Bossert einiges über die Infrastruktur und die aktuellen Projekte der Gemeinde berichten. Am Feuerwehrgerätehaus lädt an die Jugendfeuerwehr zu einem Getränk ein.