Das wollen die Backnanger Grünen erreichen

Gemeinderatswahl Backnang Die Grüne Liste schickt 13 Frauen und 13 Männern ins Rennen um die Plätze im Gemeinderat Backnang.

Auch die Wiederbelebung von Trinkwasserbrunnen in Backnang hat sich die Liste auf die Fahne geschrieben. (Archivlfoto)

© Tobias Sellmaier

Auch die Wiederbelebung von Trinkwasserbrunnen in Backnang hat sich die Liste auf die Fahne geschrieben. (Archivlfoto)

Von Anja La Roche

Backnang. Eine paritätische Besetzung ihrer Liste, das haben auch die Backnanger Grünen erreicht, die am 9. Juni 26 Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen schicken. Aktuell besetzt die Fraktion von 26 Sitzen im Backnanger Gemeinderat fünf Plätze. Vier davon treten wieder an: die Listenplatzführer Ulrike Sturm und Willy Härtner sowie Mustafa Gül (Platz vier) und Willy Lachenmaier (Platz zwölf). Lediglich die aktuelle Stadträtin Juliana Eusebi scheidet aus. „Die Liste voll zu bekommen war nicht schwer. Wir haben schon vor etwa einem Jahr angefangen herumzufragen“, erzählt der Fraktionsvorsitzende Willy Härtner. Dabei sollen bei den Grünen, wenn es keinen anderen Beschluss im Wahlkreis gibt, ungerade Plätze mit Frauen besetzt werden – so wie es auch bei der Backnanger Liste gelungen ist.

Härtner blickt darauf zurück, was die Fraktion in der aktuellen Wahlperiode umsetzen konnte. „Die größten Erfolge waren die Einstellung einer Klimamanagerin, das PV-Förderprogramm und der Baubeschluss für eine Hackschnitzelheizzentrale auf der Oberen Walke“, sagt er. Mit der Hackschnitzelheizzentrale könne in Zukunft ein ganzer Stadtteil klimaneutral beheizt werden.

In ihrem Werbeflyer für die anstehende Kommunalwahl präsentiert die Liste nicht nur ihre Kandidaten, von welchen etwa die Hälfte auch Parteimitglied sind, sondern sie zählt auch ihre Hauptziele auf, für die sie sich im Gemeinderat einsetzen will. Wie zu erwarten ist das erstgenannte Ziel der Klimaschutz. „Wir fordern rasche CO2-Neutralität für Backnang und den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien wie Fotovoltaik und Windkraft“, heißt es im Flyer. Zugleich müsse Backnang möglichst resilient gegenüber dem Klimawandel gestaltet werden, dazu zählen die Backnanger Grünen Artenschutz, Baumschutz und Baumpflanzungen, aber auch die Wiederbelebung von Trinkwasserbrunnen, die Förderung von Biodiversität und den Erhalt der Grünflächen und Naherholungsgebiete.

Eine nachhaltige Integration

Die Liste möchte sich aber nicht nur für den Klimaschutz einsetzen. So soll eine lebendige Demokratie im Vordergrund stehen, bei der eine nachhaltige Integration und
ein friedliches Miteinander ohne Fremdenfeindlichkeit gelebt werden. Die Liste appelliert an die Backnanger, dass sie ihre Stimme für eine demokratische Partei abgeben sollen. „Das ändert alles – vor allem für die Demokratiefeinde“, heißt es.

Die Liste will zudem das Betreuungs- und Schulangebot fördern und ausbauen. Wichtig sind den Mitgliedern neben einem nachhaltigen Essen in den Kantinen auch inklusiver Sport, eine vielfältige Kulturlandschaft und ein nachhaltiges Straßenfest in Backnang.

Beim Thema bezahlbarer sowie senioren- und behindertengerechter Wohnraum will die Liste mehr Tempo machen. Generell lautet ihre Devise „Umbau statt Neubau“, wenn es um Bauen und Wohnen in Backnang geht. So soll auch der Nachhaltigkeit Rechnung getragen werden.

In Sachen Gesundheitsversorgung und Pflege wollen die Grünen-Kandidaten kommunale medizinische Versorgungszentren und Anlaufstellen für Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige stärken. Das ehrenamtliche Engagement in der Behinderten- und Seniorenhilfe soll zudem unterstützt werden.

Zuletzt nennt die Liste eine „Mobilität für alle“ als wichtigen Punkt auf ihrer Agenda. „Wir fordern eine stetige Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs“, heißt es. Dazu zählen die Ringbusse, eine gute Anbindung der Stadtteile und eine bessere Taktung im VVS sowie der Ausbau der Murrbahn. „Zudem brauchen wir einen schnelleren Ausbau der Radinfrastruktur und eine Schnellradverbindung nach Stuttgart“, fordern die Bewerber.

Kandidatinnen und Kandidaten

Für die Grünen Backnang kandidieren 13 Frauen und 13 Männer:

Ulrike Sturm (62), Verwaltungsangestellte; Willy Härtner (65), Diplom-Ingenieur, Berufsschullehrer; Barbara Krüger (70), Verlagsredakteurin im Ruhestand; Mustafa Gül (54), Diplom-Ingenieur; Ingrid-Matano Kress (30), Studentin; Frieder Neumann (42), Politikwissenschaftler; Jutta Rieger-Ehrmann (68), Lehrerin im Ruhestand; Konrad Panzlaff (61), Ingenieur; Tanja Seid (43), Social-Media-Managerin; Felix Rosenfeld (18), Schüler; Andrea Kirchhof (63), Fachkraft für Anästhesie- und Intensivmedizin; Willy Lachenmaier (31), Sozialarbeiter; Sabine Löffler (75), Bankkauffrau; Gerd Mühlnikel (69), Diplom-Ingenieur; Sigrid Frenzke-Härtner (59), Erzieherin, Heilpädagogin; Marco Patrizi (46), Wirtschaftsingenieur; Astrid Frey (57), Büroorganisation; René Feinauer (41), selbstständiger Zimmerermeister und Restaurator; Hilde Wannenmacher-Schneider (66), Berufsschullehrerin im Ruhestand; Simon Wochner (56), Diplom-Ingenieur IT; Elisabeth Lachenmaier (29), leitende Erzieherin; Stefan Gerngross (51), Betriebswirt; Elke Eißler-Lutz (59), Kita-Integrationskraft; Friedrich Kirchhof (64), Rechtsreferent; Nicole Schütz-Flach (53), Sozialarbeiterin; Holger Köhler (57), Angestellter.

Backnanger Listen Vor der Kommunalwahl stellen wir in der Backnanger Kreiszeitung alle Listen, die in den Backnanger Gemeinderat einziehen wollen, einzeln vor.

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Erstellt:
25. Mai 2024, 06:00 Uhr

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