Steinbach: Ideen für Verbesserungen auf der Buslinie 361
Die Backnanger Stadtverwaltung stellt dem Steinbacher Ortschaftsrat sechs Varianten vor, um das Wenden der Busse in Steinbach zu optimieren. Drei davon sollen nun eingehend geprüft werden.
Von Lorena Greppo
Backnang. Die Buslinie 361 ist kreisweit die viertstärkste mit täglich 4.000 Fahrgästen. Zudem ist sie die längste Linie Backnangs; sie verbindet Heiningen einmal quer durchs Stadtgebiet mit Steinbach. Um von dort aus wieder zurückzukommen, müssen die Busse in Steinbach an der Endhaltestelle Dorfhalle umdrehen. Das tun sie derzeit, indem sie durch die Straßen Vorderer Weinberg und Auweg fahren. In der Stadtverwaltung sucht man seit Längerem nach Alternativen, die das Wendemanöver schneller und einfacher gestalten.
„Die Optimierung der Wendesituation der Buslinie 361 an der Endhaltestelle in Steinbach ist von hoher Bedeutung für die Verbesserung der Fahrplanstabilität und damit für die Anschlüsse an die Bahn in Backnang und Maubach“, lässt Pressesprecher Christian Nathan wissen. Über mögliche Lösungen werde seit Jahren diskutiert.
Auch Steinbachs Ortsvorsteher Andreas Rupp erklärt: „Das Thema beschäftigt uns schon seit 20 Jahren.“ Nun wurde die Maßnahme in das aktuelle, mit Landesmitteln geförderte Programm zum barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen einbezogen. „Sie ist dort ab 2024 zur konkreten Planung und Umsetzung vorgesehen“, so Nathan. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Steinbach wurden daher sechs Vorschläge der Stadtverwaltung für eine verbesserte Buswendeschleife präsentiert.
Ein Kreisverkehr am Lindenplatzoder ein Wendeplatz an der Dorfhalle
Andrea Rupp gibt sich skeptisch bezüglich des Vorhabens. „Uns fehlt ein bisschen der Sinn hinter der Geschichte“, sagt er. Die Zeitersparnis sei gering angesichts eines derartigen Projekts. Dennoch wolle man sich diesem nicht verschließen. Die von der Stadtverwaltung vorgestellten Varianten sollen genauer unter die Lupe genommen und erwogen werden. Der Ortschaftsrat hat die Stadtverwaltung beauftragt, drei der sechs Varianten vertieft zu prüfen und weiter auszuarbeiten.
Andreas Rupp weiß: „Es gibt bei jeder Variante ein Für und Wider.“ Noch sei daher nicht spruchreif, ob es eine bevorzugte Planung überhaupt gibt. „Wir werden es sicherlich nicht übers Knie brechen“, sagt der Steinbacher Ortsvorsteher. Auch Christian Nathan berichtet: „Die Vorschläge wurden im Ortschaftsrat intensiv diskutiert, jedoch noch ohne eine abschließende Entscheidung zu treffen.“
Weitere Themen
Eine der drei gewählten Varianten besteht darin, den heutigen Zustand zu belassen, die Wendefahrt durch das Wohngebiet Vordere Weinberge mit allen Vor- und Nachteilen zu belassen, aber möglichst zu optimieren. „Aus unserer Sicht würde der heutige Zustand nur um einen barrierefreien Ausbau der bestehenden Haltestelle gemäß den gesetzlichen Vorgaben verbessert“, teilt eine städtische Sprecherin mit. Die Anbindung des Wohngebiets bleibe erhalten. „Die insbesondere durch einzelne Nachbarn geschilderten Probleme würden ebenso bestehen bleiben“, fügt sie an.
Der Halt an der Dorfhalle könnte entfallen
Die zweite Variante sieht eine Veränderung der Route vor. Der Halt an der Dorfhalle würde ersatzlos entfallen und das Wohngebiet nicht mehr mit dem Bus angebunden. „Hierzu laufen derzeit Abstimmungen mit Landratsamt, VVS und Busbetreiber, ob dies mit den Vorgaben der Nahverkehrsplanung vereinbar ist“, so die städtische Sprecherin. Sollte die Variante zur Umsetzung kommen, würde die heutige Haltestelle Lindenplatz barrierefrei ausgebaut und der Kreuzungsbereich als Wendemöglichkeit zum Kreisverkehr umgebaut.
Die dritte Variante würde ebenfalls eine bauliche Veränderung erfordern. Sie sieht einen Neubau einer Buswendeanlage östlich der Dorfhalle im Bereich der Sportplätze am Bruckweg vor.
Die weitere Planung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Rems-Murr-Kreis als Aufgabenträger des ÖPNV, dem VVS und der DB Regio Bus als derzeitigem Betreiber des Busverkehrs, lässt die Backnanger Stadtverwaltung wissen. „Ein wichtiger Aspekt dabei wird sein, die Anforderungen des gültigen Nahverkehrsplans zu erfüllen, insbesondere hinsichtlich der ÖPNV-Erschließung aller Wohngebiete.“ Der Einzugsradius einer Bushaltestelle beträgt demnach 500 Meter. Die Stadtverwaltung werde die Prüfung der drei Varianten bis zum Frühjahr 2024 abschließen und den Gremien eine Vorzugsvariante zur Beschlussfassung vorlegen.