Ulmen in der Backnanger Röntgenstraße müssen gefällt werden

Die Wurzeln der beiden 20 Meter hohen Bäume sorgen im Untergrund für große Probleme bei den Hausanschlüssen.

Die Tage dieser Ulmen in der Röntgenstraße sind gezählt. Wegen ihrer „aggressiven“ Wurzeln müssen sie gefällt werden. Und zwar bis spätestens Ende Februar. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Tage dieser Ulmen in der Röntgenstraße sind gezählt. Wegen ihrer „aggressiven“ Wurzeln müssen sie gefällt werden. Und zwar bis spätestens Ende Februar. Foto: Alexander Becher

Von Matthias Nothstein

Backnang. Etwa 20 hohe Bäume säumten einst die Röntgenstraße zwischen dem Rietenauer Weg und dem Größeweg. Die meisten dieser Giganten sind längst gefällt, weil sie nicht standortgerecht waren. Sie wurden sehr groß und hatten ausladende Kronen. Zwar störte sich die Stadtverwaltung nicht unbedingt an diesen Eigenschaften, sehr wohl aber am raumgreifenden Wurzelwerk dieser Bäume. Zudem waren die schmalen Beete für die Bäume viel zu klein. Als vor einigen Jahren die Leitungen in der Straße neu verlegt wurden und die Fahrbahn gerichtet wurde, fielen etliche dieser Riesen der Motorsäge zum Opfer. Ihr Ersatz, sogenannte Baumhasel, haben lange noch nicht eine straßenprägende Größe.

Trotz der damaligen Bauarbeiten konnten in der Straße einige Bäume erhalten bleiben. Unter anderem zwei mächtige Ulmen, die gleich nach der Einmündung Rietenauer Weg stehen. Doch nun ist auch deren Uhr abgelaufen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses Technik und Umwelt wurden die Stadträte von Tiefbauamtsleiter Lars Kaltenleitner darüber informiert, dass die Fällung des Baumpaars notwendig ist, da die Wurzeln bereits mehrfach für größere Probleme bei den Hausanschlüssen gesorgt hätten. Die Abwasserleitungen seien von den Wurzeln gekapert worden. Weil auch diese Bäume bis Ende Februar gefällt werden müssen, eilt jetzt die Zeit.

Kaltenleitner schilderte, dass auch an dieser Stelle als Ersatz Baumhasel gepflanzt werden sollten. Sie würden nicht mehr so groß werden und ihre Wurzeln seien auch nicht so „aggressiv“ wie die der Linden und Ulmen, die früher die Straße zierten. Laut Kaltenleitner seien bereits einige Anwohner auf ihn zugekommen und hätten sich über die Schäden an der Kanalisation beklagt.

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Alle Ausschussmitglieder zeigten Verständnis für die Notwendigkeit der Fällung. Aber Willy Härtner (Grüne) kritisierte die Ersatzbepflanzung mit Baumhasel: „Das sind in meinen Augen Bonsaibäume.“ Er forderte die Verwaltung auf, sich nochmals Gedanken über andere Baumsorten zu machen, die besser geeignet wären.

Dringende Fällung auch


auf dem Willy-Brandt-Platz

Auch ein Blauglockenbaum auf dem Willy-Brandt-Platz muss gefällt werden. Die Stadtverwaltung erklärte gestern in einer Pressemitteilung, dass eine eingehende Untersuchung durch einen externen Baumgutachter ergeben habe, „dass der Baum nicht mehr standsicher ist“. Die Stadt ist in solchen Fällen verpflichtet, den Baum zu fällen, um eine Gefährdung von Passanten zu verhindern. Bereits 2021 wurde der Baum stark zurückgeschnitten, um ihn noch erhalten zu können. Die aktuellen Messungen ergaben jedoch, „dass die Fäulnis im Stammfuß sehr schnell fortgeschritten ist“. Der Stammfuß ist komplett ausgehöhlt. Wegen der geringen intakten Restwandstärken des Stamms neigt sich der Baum bereits und droht umzufallen. Abschließend heißt es: „An gleicher Stelle wird wieder ein standortgerechter und klimaresilienter Baum nachgepflanzt.“

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Erstellt:
28. Februar 2024, 06:00 Uhr

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