Vernachlässigte Ecken und Winkel in Backnang
Leseraufruf Sie kennen Orte in Backnang, an denen dringend eine Aufwertung notwendig ist? Wir freuen uns über Ihren Hinweis.
Backnang. Verunstaltete Wände, bröckelnde Fassaden, triste Betonwüsten – jede Stadt hat ihre Bausünden und stiefmütterlich behandelten Areale. Das gilt auch für Backnang, ob man nun auf die baufällige Felicitas-Zeller-Staffel, die rau anmutende Wilhelmstraße oder die problematische Verkehrssituation in der Sulzbacher Straße blickt. „Insbesondere im unteren Abschnitt der Sulzbacher Straße liegt einer unserer derzeitigen Schwerpunkte und auch im Gesamtbereich um den Bahnhof gibt es Pläne zur schrittweisen Weiterentwicklung als Mobilitätsdrehscheibe“, sagt Tobias Großmann, Leiter des Backnanger Stadtplanungsamts.
Das Erkennen und Beseitigen von städtebaulichen Missständen bezeichnet er als einen der Schwerpunkte in der Stadtentwicklung, da derartige Orte langfristig zur Abwertung ganzer Stadtbereiche führen könnten. „Das Entstehen von solchen Orten kann sich über längere Zeiträume ziehen und vielfältige Ursachen besitzen. Oft gelangen sie auch nach längerer Zeit der Abwärtsspirale in das Bewusstsein größerer Teile der Bevölkerung. In den meisten Fällen bedarf es langfristiger Anstrengungen auf öffentlicher und privater Seite zur Wiederbelebung oder nachhaltigen Aufwertung.“
Geschmack unterliegt dem Zeitgeist
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Einige dieser Orte seien in den vergangenen Jahren bereits aus dem Stadtbild verschwunden, sagt der Stadtplaner und denkt dabei an die Aufwertung im Bereich der Oberen Walke, die umgestalteten Straßenräume an der Aspacher Brücke und in der Eduard-Breuninger-Straße sowie das Quartier Kronenhöfe in der Innenstadt.
Dabei ist zu bedenken, dass Geschmack dem Zeitgeist unterliegt. Was heute noch als modern gilt, kann schon morgen als Bausünde das Gespött der Bevölkerung auf sich ziehen. Weil absackender Asphalt und auf Beton gesprayte Beleidigungen aber wahrscheinlich nie als dekorativ gelten werden, ist etwa die Sanierung der Felicitas-Zeller-Staffel seit geraumer Zeit vorgesehen und scheiterte bislang lediglich am Haushaltsbudget. Zur Abschreckung von Ordnungswidrigkeiten soll außerdem die Fußgängerfrequenz erhöht werden. kwi