Wortspiele im Auenwalder Wahlkampf
Ein Wahlplakat in der Gemeinde sorgt für Aufmerksamkeit. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich.
Von Andreas Ziegele
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Auenwald. Seit einigen Tagen ist es an vielen Stellen in Auenwald zu sehen: ein Plakat der Bürgerlichen Wählervereinigung (BWA), dessen Inhalt zumindest zweideutig verstanden werden kann. Vor allem das großgeschriebene Wort „ernst“ hat für Diskussionen und Gesprächsstoff gesorgt. Ob damit der Bürgermeister der Gemeinde, Kai-Uwe Ernst, oder die aktuelle Gesamtsituation in Auenwald gemeint ist, lässt das Plakat offen. Die Plakataktion wird von der BWA auf Instagram begleitet. Ein User fragt: „Was soll dieses Wortspiel? Ist hier Bürgermeister Ernst gemeint? Oder der Zustand der Gemeinde?“ Diese Fragen lässt die BWA auch auf Nachfrage unserer Zeitung offen. „Das liegt im Auge des Betrachters, deshalb haben wir uns bewusst für Großbuchstaben entschieden“, sagt Fraktionssprecherin Barbara Hirzel und fügt hinzu: „Das kann jeder so interpretieren, wie er will.“ Allerdings verweist sie in diesem Zusammenhang auf den unausgeglichenen Haushalt der Gemeinde und die dadurch ausbleibenden Investitionen. „Wir müssen wieder Kredite aufnehmen und wichtige Projekte können nicht realisiert werden.“ Der Sprecher der Unabhängigen Wählergemeinschaft Auenwald lässt keinen Zweifel an seiner Einschätzung des Plakats. „Wir sind im Wahlkampf sachlich unterwegs“, sagt Markus Bäßler. Die Neue Liste Auenwald will die Aktion nicht kommentieren. Fraktionssprecherin Nicole Birkenbusch: „Wir waren verwundert. Aber jeder macht seinen Wahlkampf für sich.“ Wolfram Gruner von der Freien Wählervereinigung Auenwald sieht die Sache eher pragmatisch: „Ich hätte das Plakat nicht aufgehängt.“ Es gebe im Gemeinderat immer mal wieder Probleme mit dem Bürgermeister, unabhängig vom jeweiligen Amtsinhaber. „Aber solche Themen gehören in den Gemeinderat“, so Gruner. Kai-Uwe Ernst möchte sich zur Plakataktion nicht äußern und verweist darauf, dass er sich bezüglich des Wahlkampfs neutral verhalten wird.