Daniel Lopes Pereira kommt seinem Ziel näher

Endspurt im Land der Vorfahren: Daniel Lopes Pereira ist auf seinem Lauf von Erbstetten nach Vau in Portugal dem Ziel mittlerweile schon sehr nah. Heute Abend möchte er das erste Mal in seinem Zielland übernachten. Und dann sind es „nur noch“ ein paar Hundert Kilometer.

Daniel Lopes Pereira ist auf der Etappe nach Bilbao ein paar frei laufenden Pferden begegnet. Foto: privat

Daniel Lopes Pereira ist auf der Etappe nach Bilbao ein paar frei laufenden Pferden begegnet. Foto: privat

Von Lars Laucke

Vor genau zwei Monaten, am 20. April, ist Daniel Lopes Pereira in Erbstetten gestartet. Sein Ziel ist Vau in Portugal, der Heimat seiner Vorfahren. Das Besondere an seiner Reise: Er bewältigt sie zu Fuß. Rund 2500 der insgesamt etwa 3200 Kilometer hat er bereits hinter sich gebracht. Nachdem er geraume Zeit auf dem Jakobsweg unterwegs war bis zu dessen Ziel Santiago de Compostela, ging es weiter durch die nordspanische Region Galicien nach Süden in Richtung Grenze. Heute Abend möchte Daniel Lopes Pereira das erste Mal in Portugal übernachten, genauer gesagt im Küstenort Caminha an der Mündung des Rio Minho. Dann folgt der „Endspurt“ über die letzten rund 500 Kilometer bis zum endgültigen Ziel seiner Reise. „Geplant ist, dass ich am 28. oder 29. ankomme, auf jeden Fall aber noch im Juni“, sagt der 45-Jährige.

Gleich am ersten Tag muss Daniel Lopes Pereira vom Plan abweichen

Wobei seit Beginn seiner Reise, die er nicht zuletzt deshalb angetreten hat, um den Heilungsprozess seiner Depression und einer posttraumatischen Belastungsstörung zu unterstützen, beileibe nicht alles nach Plan gelaufen ist. Insbesondere das Wetter hat ihm mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Ich hatte mir ja einen Plan zurechtgelegt. Den musste ich aber schon am ersten Tag über den Haufen werfen“, erzählt Daniel Lopes Pereira. „Ich musste viel mehr auf der Straße laufen. Denn auf Waldwegen hätten sich die Schuhe aufgrund des Regens schnell vollgesogen oder wären voller Matsch gewesen. Und dadurch wäre auch die Verletzungsgefahr zu groß gewesen.“

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Viele Pilger, die er unterwegs auf dem Jakobsweg getroffen habe, hätten ihm erzählt, dass es dieses Jahr deutlich verregneter gewesen sei als sonst. „Ich hatte ja damit gerechnet, dass ich ab und zu mal nass werde. Aber der teilweise wirklich lang anhaltende und kräftige Regen sowie die Kälte waren schon hart. Selbst geschneit hat es zwischendurch. Da habe ich manchmal schon zu kämpfen gehabt“, gibt Daniel Lopes Pereira zu.

In den baskischen Bergen gibt es Selfies mit Pferden

Doch letztlich hat er sich durchgekämpft – und natürlich auch schöne Momente erlebt. Einen davon im Baskenland: „Auf der Etappe nach Bilbao ging es zunächst drei bis vier Stunden hoch. Und dann standen da plötzlich etwa zehn Pferde und grasten – ganz ruhig und ohne Zaun mitten auf der Wiese, im Hintergrund war der Atlantik zu sehen. Das war einfach ein sehr schöner Moment so mitten in der Natur und in den Bergen“, erzählt Lopes Pereira. „Da habe ich direkt auch ein paar Selfies mit den Pferden gemacht, die sich überhaupt nicht von mir haben stören lassen.“

Als sehr angenehm bezeichnet er auch die Begegnungen und Gespräche mit den Menschen in Santiago de Compostela. Insgesamt ist er trotz all der Strapazen und schon jetzt, gut eine Woche vor Ende seines Wegs, vor allem dankbar „allen Spendern und allen, die an mich denken und für mich in schwierigen Situationen beten“. Das Gute an den letzten Etappen: Je näher er seinem Ziel kommt, desto besser soll Prognosen zufolge auch das Wetter werden.

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Erstellt:
20. Juni 2024, 06:00 Uhr

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