Die Aktion BKZ-Wandertag wird wiederholt - mit neuen Touren
BKZ-Wandertag Nach dem schönen Erfolg der Wanderserie 2022 gibt es jetzt eine Neuauflage der Sommeraktion. Während der Sommerferien wird immer freitags gewandert, und zwar stets auf dem ‘s-Äpple-Weg rund um Backnang.
Von Matthias Nothstein
Backnang. Die schönen BKZ-Wanderungen, die vor zwei Jahren immer freitags angeboten wurden, sind bei den Leserinnen und Lesern – oder besser gesagt: Wanderern – bestens angekommen. Woche für Woche waren zwischen 50 und 100 Wandersleut unterwegs, insgesamt wurden ungefähr 750 Teilnehmer gezählt.
Nach einem Jahr Pause soll die Sommeraktion jetzt wiederholt werden. Dieses Mal steht der beliebte Wanderweg mit dem vielsagenden Namen ‘sÄpple im Mittelpunkt. Der etwa 84 Kilometer lange Landschaftserlebnisweg im Schwäbischen Mostviertel führt in einer großen Schleife einmal um ganz Backnang herum, und zwar wenn immer möglich auf den Höhenwegen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes oder durch die Streuobstwiesen der benachbarten Kommunen. Insgesamt 15 Teilabschnitte – alle zwischen fünf und 18 Kilometer lang – werden angeboten. Bei diesen Rundwegen handelt es sich um kurze ‘s-Äpple-Spaziergänge oder um längere ‘s-Äpple-Schleifen, ganz nach den Vorlieben der Wanderer. Die Wege sind nach anfänglichen Mängeln inzwischen bestens ausgeschildert.
Die Rundwanderungen dauern zwischen drei und vier Stunden
Die Backnanger Kreiszeitung bietet nun sechs verschiedene Rundwanderungen an, die immer freitags um 14 Uhr beginnen und zwischen drei und vier Stunden dauern. Die Strecken sind knapp fünf bis maximal 7,5 Kilometer lang. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass jede Wanderung unter einem bestimmten Motto steht, zu dem eine Expertin oder ein Experte Auskünfte gibt. So steht etwa die erste Wanderung am Freitag, 26. Juli, unter dem Themenschwerpunkt Weinbau und Streuobstbau. Dazu werden Günther Ferber und Joachim Schöffler von der Weingärtnergenossenschaft Aspach Rede und Antwort stehen. Zudem kann Bernhard Engelmann alle Fragen rund um den Wanderweg ‘sÄpple beantworten. Der passionierte Wanderer kennt jedem Meter des beliebten Wanderwegs und kümmert sich mit viel Herzblut nicht nur um die korrekte Beschilderung der Pfade, sondern auch darum, dass auch sonst nichts das Wandervergnügen stört. Turnusgemäß läuft er alle Strecken ab. Er sagt: „Das ist eine Herzensangelegenheit für mich, die nie endet.“
Die große Beliebtheit der BKZ-Wandertage vor zwei Jahren hing mit Sicherheit auch damit zusammen, dass die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 13 Kommunen unseres Verbreitungsgebiets die damaligen Wanderungen als sehr informative und gesellige Veranstaltungen mitgestaltet haben. Die Teilnehmer erfuhren viel Interessantes von der jeweiligen Kommune und der Landschaft. So ergaben sich auch unterwegs viele Gespräche und es entwickelte sich eine schöne Geselligkeit. Zudem hatten sich die Rathauschefs auch bei der Verpflegung kräftig ins Zeug gelegt. In diesem Jahr nun begleitet der Verein Schwäbisches Mostviertel den BKZ-Wandertag mit kleinen Verköstigungen rund um die jeweiligen Themen mit Produkten aus den Streuobstwiesen.
Der Schutz der heimischen Streuobstwiesen ist der Hauptzweck des 2015 gegründeten Vereins Schwäbisches Mostviertel. Mit zahlreichen Aktionen versuchen die Akteure, den Menschen die Bedeutung dieser Kulturlandschaft näherzubringen. Der Landschaftserlebnisweg ‘sÄpple, der rund um die Backnanger Bucht die im Schwäbischen Mostviertel gelegenen Gemeinden verbindet, ist einer der Eckpfeiler dieses Engagements. Geschäftsführerin Nadine Thoman schwärmt: „Das Schwäbische Mostviertel ist das ganze Jahr über einen Besuch wert, besonders aber während der Blüte und während der Ernte.“
Die Wegweiser des ‘s-Äpple-Wegs waren vor allem in den ersten Jahren nach seiner Eröffnung 2016 in der Kritik. Die Beschilderung wurde von den Gemeinden, auf deren Markung der Weg verlief, zum Teil in unterschiedlicher Weise vorgenommen. Schilder waren nur eines der gewählten Mittel. Einige Gemeinden wählten auch als Markierungszeichen eine aufgesprühte stilisierte Apfelblüte, wobei ein einzelnes farblich abgesetztes Blütenblatt die Wegrichtung markiert. Diese Zeichen wurden mit Schablonen auf den Weg, an Bäume und Laternen oder Brücken gesprüht. Ein einfaches, preiswertes Mittel mit einem großen Nachteil: Die Zeichen waren zum Teil recht schnell nicht mehr erkennbar. Abschnittsweise fehlten die Markierungen ganz. All diese Probleme gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Thoman erklärt: „Die aktuelle Situation ist sehr gut. Wir haben viel Arbeit investiert und viele Bausteine zusammengebracht und stehen in sehr engem Kontakt mit den Wanderpaten der Kommunen.“ Alle Daten sind digitalisiert. Zuständig für die Geoinformationssysteme ist Jens Swistun. Neueste Verbesserung: Es gibt einen Mängelmelder „Äpple Hoppla“. Wanderer können sehr einfach auch über einen QR-Code Mängel oder fehlende Schilder melden. Thoman: „Damit können wir alle Probleme sehr schnell beseitigen.“ Das heißt: Einer Neuauflage der BKZ-Wandertage steht nichts im Wege.
Wanderung In den Sommerferien werden immer freitags insgesamt sechs Wanderungen auf dem ‘s-Äpple-Wanderweg angeboten. Start ist jeweils um 14 Uhr. Die Strecken sind 4,2 bis 7,5 Kilometer lang und werden zwischen drei und vier Stunden dauern. Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Wanderungen sind ein kostenloses Angebot.
Freitag, 26. Juli Zum Auftakt lautet das Motto der Wanderung „Weinbau und Obstbau“. Die Wanderung beginnt an der Alten Kelter in Kleinaspach und führt auf den ‘s-Äpple-Schleifen 11 und 12 durch die Weinberge. Die 4,2-Kilometer-Strecke ist mit etwa drei Stunden angegeben. Experten: Günther Ferber und Joachim Schöffler von der WG Aspach.
Freitag, 2. August Start der zweiten Wanderung ist in Mittelschöntal beim Friedhof. Der Themenschwerpunkt an diesem Tag ist die Entstehungsgeschichte der Streuobstwiesen und die Geschichte der hiesigen Kulturlandschaft. Die Strecke ist 7,3 Kilometer lang und führt auf der ‘s-Äpple-Schleife 2 durch das Wüstenbachtal und am Steinbruch Gläser in Zwingelhausen vorbei. Expertin: Naturparkführerin Petra Klinger.
Freitag, 9. August Start der dritten Wanderung ist in der Ortsmitte von Bruch. Gewandert wird auf einem modifizierten Teilabschnitt der ‘s-Äpple-Schleife 3, das Thema ist die Imkerei. Die Strecke ist 5,4 Kilometer lang. Expertin: Imkerin Tanja Fichtl.
Freitag, 23. August Klimastress und Trockenheit sind die Themen dieses Wandertags, der am Bahnhof in Sulzbach an der Murr beginnt. Die Strecke führt auf dem ‘s-Äpple-Abschnitt 14 entlang und ist etwa 5,3 Kilometer lang. Experten sind Siegfried Kienzle und Sulzbachs Revierförster Axel Kalmbach.
Freitag, 30. August Der Bahnhof in Burgstall ist der Startpunkt für die sechs Kilometer lange Wanderung auf den ‘s-Äpple-Teilabschnitten 9/10. Im Mittelpunkt steht die Landwirtschaft. Stichworte sind kleinflächige Strukturen und Biotopvernetzungen. Expertin: Petra Klinger.
Freitag, 6. September Die Beweidung mit Schafen ist das Thema der abschließenden Wanderung, die auf 7,5 Kilometern Länge auf einem Teilabschnitt der ‘s-Äpple-Schleife 8 stattfindet. Treffpunkt ist das Sporterlebniszentrum am Ortsausgang von Allmersbach im Tal.
Rundwege Alle Strecken sind Rundwanderungen und enden daher auch wieder am Startpunkt. An jedem Startpunkt sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Gleichzeitig sind aber auch alle Startpunkte mit dem ÖPNV erreichbar, im ungünstigsten Fall ist ein kleiner Fußmarsch vonnöten.
‘s Äpple Ausführliche Informationen rund um den ‘s-Äpple-Wanderweg gibt es online unter https://www.schwaebisches-mostviertel.de.