Von Melanie Maier und Kai Wieland
Backnang. Exzellente Fotos sind nicht nur die Essenz des Blende-Fotowettbewerbs, sondern auch grundlegend für die Zeitung, erklärt BKZ-Redaktionsleiter Kornelius Fritz bei der diesjährigen Preisverleihung: „Gute Bilder, die die Aufmerksamkeit auf die Texte lenken, sind das, was wir täglich in unserer Zeitung haben wollen.“ Genau 599 Bilder sind bei der 49. Ausgabe des Blende-Fotowettbewerbs eingegangen. „Bei allen vier Themenbereichen gab es mehr als 100 Einsendungen“, berichtet Fritz.
Jeweils drei Gewinnerbilder hat die BKZ-Jury in den Kategorien „Einfach tierisch“, „Faszination Architektur“, „Stillleben als Kunstform“ und „Landschaftsfotografie“ auserkoren. Die Jury belohnte insbesondere Originalität, überraschende Perspektiven, Lokalkolorit, besondere Bildstimmungen sowie natürlich handwerkliches Können.
Mit Ausnahme von Steffen Wihofszki, der beim Fototermin nicht dabei war, durften die Ausgezeichneten ihre Urkunde sowie ein Preisgeld entgegennehmen. Die Medaillen werden noch nachgereicht.
Blende 2023 Knapp 600 Einsendungen hat die BKZ dieses Jahr beim Fotowettbewerb Blende erhalten. Die Bildergalerie zeigt unsere zwölf Gewinnerbilder. Jeweils drei vordere Plätze sind in den Kategorien "Einfach tierisch", "Stillleben", "Faszination Architektur" und "Landschaftsfotografie" vergeben worden.
Der erste Preis in der Kategorie "Einfach tierisch" geht an das Bild „Der Kampf“ von Konstantin Efthimiadis aus Backnang. Seit sechs, sieben Jahren fährt er regelmäßig an einen kleinen See am Neckar, um Eisvögel zu fotografieren. Mit seiner Canon R7 hat er das perfekte Bild eingefangen. Dafür musste der Backnanger allerdings viel Zeit investieren, denn oft dauerte es lange, bis seine Fotomodelle sich endlich blicken ließen. „In diesem Fall habe ich Glück gehabt, dass die Vögel nicht nur miteinander gekämpft haben, sondern dass ich sie auch noch dabei erwischt habe“, sagt Konstantin Efthimiadis. © Konstantin Efthimiadis
Marco Wiens hat den zweiten Platz in der Kategorie "Einfach tierisch" mit dem Foto „In der Blüte seines Lebens“ belegt. Bei einem Urlaub in Südafrika mit seinem Vater und Bruder 2023 entdeckte Marco Wiens den kleinen Waldnektarvogel vor einem Einkaufsladen. „Die zwei sind dann alleine einkaufen gegangen, während ich versucht habe, so viele Fotos wie möglich zu machen“, erzählt der Allmersbacher, der sich selbst als Vogelfanatiker bezeichnet. Mit seinem Teleobjektiv fing er aus etwa fünf Metern Entfernung faszinierende Nahaufnahmen ein. Bemerkenswert: Marco Wiens fotografiert erst seit zirka eineinhalb Jahren. © Marco Wiens
Platz drei in der Kategorie "Einfach tierisch" geht an Lara Knobel aus Backnang. Vor knapp drei Jahren kam sie durch ihre Hündin Beska von der Astro- zur Tierfotografie. Schon als Welpe posierte Beska bereitwillig für ihre Besitzerin. Das prämierte Bild der Schäferhündin, mit der Lara Knobel in der Rettungshundestaffel Rems-Murr trainiert, sei bei einer Wanderung im Wald hinter Steinenberg entstanden, teilt die Backnangerin mit. Der Titel des Fotos lautet zwar „Treue Augen“, „eigentlich hat Beska auf dem Bild aber eher einen fragenden Blick“, verrät sie. © Lara Knobel
Die Kategorie "Stillleben" hat Claudia Kaipf aus Oppenweiler mit ihrem Foto „Die gelben Stühle in Fürth“ gewonnen. Ein Besuch bei Freunden in Fürth und die eigene Vorliebe für Lost Places bescherte ihr die Gelegenheit zu ihrem Gewinnerbild. „Wir haben die Stühle vor einem baufälligen Haus gesehen und sind extra noch einmal hingelaufen“, erklärt sie. Hier sei nichts arrangiert oder auch nur verrückt worden – reinster Verfall in seiner natürlichen Schönheit.© Claudia Kaipf
Über Platz zwei darf sich Dietmar Maisenbacher aus Aspach freuen. Sein Bild heißt „Lichtzauber“. Einen „Magic Moment“ erlebte er in seinem Garten in Aspach, als die Mohnblumen im Sonnenlicht erstrahlten. Gedankenschnell platzierte er eine passende Vase davor und arbeitete mit Lichtreflexen und der Unterbelichtung des Hintergrunds. Die Biene habe er nachträglich ins Bild gemogelt, gesteht er augenzwinkernd: „Sie ist aber auch aus dem Garten.“© Dietmar Maisenbacher
Auf dem dritten Rang ist Wolfgang Koo mit dem Foto „Energiewende! 50 Jahre, 365 Tage und 24h bereit ohne aufzuladen!“ gelandet. „Ich liebe alte Kameras“, gesteht der Backnanger. Das erklärt, wieso er seine Mamiya aus den 70ern als Protagonistin seines preisverdächtigen Stilllebens inszenierte. Auf einem schwarzen Glastisch im Garten bildet sie den Mittelpunkt eines Arrangements, das nicht zuletzt von den interessanten Spiegelungen lebt. © Wolfgang Koo
Ein bekannter Anblick in Backnang: Mit dem Foto "Wasserturm im Regen" hat der Backnanger Achim Herzog Platz eins in der Kategorie "Faszination Architektur" gewonnen. Die Lichtkunstinstallation am Backnanger Wasserturm wollte sich Achim Herzog 2022 nicht entgehen lassen. Da es an dem Abend regnete, fuhr der Hobbyfotograf von hinten an den farbig angestrahlten Turm heran und knipste aus dem Auto heraus. Das Ergebnis: ein Bild mit Wiedererkennungswert. Am Folgetag versuchte der Backnanger sein Glück noch einmal – doch ohne die leuchtenden Regentropfen als Spezialeffekt fehlte ihm auf den Fotos das gewisse Etwas. © Achim Herzog
Der Backnanger Christopher Cocks hat mit seinem Foto „Sprinkenhof002“ Platz zwei in der Kategorie "Faszination Architektur" belegt. Das Foto „Sprinkenhof002“ ist Teil einer in Hamburg entstandenen Bildserie von Christopher Cocks. „Nummer eins ist schwarz-weiß“, berichtet er. In der Hansestadt, führt der Backnanger aus, komme man als Fotograf nicht an dem Gebäude vorbei. Um das neunstöckige Backstein-Kontorhaus aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu zeigen, fotografierte Christopher Cocks es auf dem Rücken liegend. Den Lichteinfall, das Spiel zwischen Sonne und Schatten, nutzte er als zusätzlichen Kontrast. © Christopher Cocks
Mit dem Foto "Wohnungsnot" konnte sich Steffen Wihofszki Platz drei in der Kategorie "Faszination Architektur" sichern. Bei einer Geschäftsreise im chinesischen Wuxi, nahe Shanghai, war Steffen Wihofszki fasziniert vom Blick aus seinem Hotelzimmer. Mit seinen vielen Fenstern und Klimaanlagen, die im Sommer zum Kühlen und im Winter zum Heizen dienen, wirkte der Hochhauskomplex gegenüber auf ihn wie ein Wimmelbild aus einem Kinderbuch. Einen Ausschnitt davon fing der Backnanger mit seiner Sony α7R II ein. Solche Gebäude, sagt er, seien in der 6,5-Millionen-Einwohner-Stadt Wuxi nicht ungewöhnlich. © Steffen Wihofszki
Das Gewinnerfoto in der Kategorie "Landschaft" kommt von Andreas Bobanac aus Backnang. Er hat es nach dem Entstehungsort "Porta Rossa" genannt. Auf der Durchreise gen Süditalien verbrachte Andreas Bobanac aus Backnang nur eine Nacht in der Landesmitte, wo er per Satellit dieses begehrte Fotomotiv ausfindig gemacht hatte. Während es bei Sonnenuntergang regnete, hatte er bei der zweiten und letzten Chance im Morgengrauen mehr Glück. „Ich saß dort, habe auf die Sonne gewartet und immer wieder abgedrückt“, erklärt Bobanac die Entstehung seines Siegerbilds.© Andreas Bobanac
Platz zwei in der Kategorie "Landschaftsfotografie" kat Julian Kugler aus Althütte mit dem Bild „Sternennacht in Schweden“ belegt. Julian Kugler aus Althütte hat seine Kamera meistens dabei, allerdings interessiert ihn der Bereich Film und Video mittlerweile mehr als die Fotografie. Bei einer Kanufreizeit in Schweden hielt er dennoch lange genug durch, um sich an eine nächtliche Timelapse-Aufnahme des Sternenhimmels zu wagen, der sich noch dazu im klaren Wasser spiegelt. © Julian Kugler
Auf Platz drei in der Kategorie "Landschaftsfotografie" ist Thomas Schmidt aus Backnang mit seiner gleichnamigen Aufnahme der Rappenseehütte gelandet. Mit seiner Olympus-Kamera im Gepäck nahm er nach einer Übernachtung auf der Rappenseehütte in den Allgäuer Alpen die Tour auf den Biberkopf in Angriff. Bei der ersten Rast lohnte sich der Blick hinab: Die Lichtkontraste, insbesondere im Zusammenspiel mit dem See, ermöglichten dieses eindrucksvolle Foto. © Thomas Schmidt